Klone haben in der Star Wars Lore eine langjährige Tradition und seit Episode IX und The Mandalorian sind sie auch wieder in den Fokus des Fandoms gerückt...
Es wurde spekuliert, dass Little Yoda aus The Mandalorian ein Klon sein könnte, wobei sich das bisher nicht eindeutig beweisen lässt (offizielle Interviews scheinen eher auf das Gegenteil hinzuweisen), doch unerwarteterweise haben sich sowohl Reys Vater, als auch Supreme Leader Snoke und der wiederauferstandene Palpatine mehr oder weniger als Klone entpuppt. Genetische Manipulation von Klonen spielte auch in der Legends-Lore eine Rolle, vor allem in der Jaden Korr-Duologie, in welcher dieser eines von Thrawns alten Klonlabors entdeckte, in welchen dieser die DNA verschiedener Machtnutzer zu kombinieren versuchte, um sich einen fügsameren Nachfolger für Joruus C'baoth zu verschaffen. Thrawns Experimente endeten jedoch mit dessen Tod und die so geschaffenen Klone ermordeten irgendwann ihre Wächter und zerstörten die Kloneinrichtung, wobei sie sich jedoch auch miteinander fortpflanzten und eine zweite Generation von Machtsensitiven hervorbrachten.
Aber um vielleicht auf den großen Reveal aus dem Roman zu Episode IX zurückzukommen, Snoke und Reys Vater waren von den Sith-Kultisten auf Exogol erschaffene Klone Palpatines, die jedoch nicht ganz das vollbrachten, was sie sich zum Ziel gesetzt hatten. Palpatines Geist wurde auf Exogol in einen suboptimalen Klonkörper untergebracht, doch die Midichlorianer dürften nicht so ganz mitgespielt haben. Je machtsensitiver sich ein Klon erwies, desto deformierter scheint er geworden zu sein. Reys Vater war genetisch zwar wohl eine sehr gute Kopie, doch ihm fehlten die Machtfähigkeiten des Originals und so wurde er als Fehlschlag einfach ignoriert. Snoke, als mittelmäßige Lösung, wurde hingegen als Supreme Leader an der Spitze der First Order Hierarchie installiert.
In den Legends lief es mit Palpatines Klonen ja ähnlich ab, jedes Mal wenn er einen neuen Klonkörper in Besitz nahm neigte sich dessen Lebenserwartung dramatisch dem Ende zu, da Palpatines Klonkörper scheinbar nicht dafür geschaffen waren seine enorme Macht in sich zu tragen. In Wirklichkeit wurde Palpatines Klonprojekt jedoch bewusst sabotiert, sodass er gar keinen perfekten Klonkörper für sich erschaffen konnte. Die Schuld daran trug ein ambitionierter Gardist namens Carnor Jax, der zusammen mit seinen Hintermännern den verantwortlichen Leibarzt Palpatines bestochen hatte. Palpatines Lösung war simpel, wenn er sich keines bewusstlosen Klonkörpers bemächtigten konnte brauchte er eben den Körper eines ausreichend machtvollen Potentialträgers - wobei dieser jedoch noch formbar sein musste, da Palpatine nicht dauerhaft das Bewusstsein anderer Lebewesen verdrängen konnte. Also fiel Palpatines Blick auf das neugeborene Kind Leia Organa Solos - Anakin Solo.
Da zu einem eigenen Bewusstsein gelangte Klone nicht zwangsweise 1:1 den Lebensweg ihrer Originale einschlagen ist es möglich, sich Klone auch als böse oder gute Zwillinge vorzustellen, wie etwa die verschiedenen Klone des imperialen Raumjäger-Piloten Soontir Fel, welche im Gegensatz zu ihrem Original als imperiale Schläferagenten ein unaufgeregtes Leben als einfache Siedler führten. In einer Legends-Geschichte gelang es einer Splittergruppe der Propheten der Dunklen Seite sogar Darth Maul zu klonen und in dessen Kampfkünsten zu trainieren, um ihn in ein Duell mit Darth Vader zu schicken, sollte dieser nicht der bestmögliche Sith-Schüler für Palpatine sein. Vader gewann sein Duell mit Mauls Klon, doch die Idee hätte etwas für sich.
Bisher spielen Klone in SWTOR keine Rolle, doch mit der Existenz der Arkanianer wäre bereits eine Spezies von amoralischen Wissenschaftlern in der Lore verankert, welche nachweislich auch Klon-Technologien zu ihrem Angebot zählten. Natürlich wäre der Gebrauch von Klon-Technologie nicht unbedingt billig, da die Massenproduktion von Klonen wohl noch in weiter Ferne liegt. Statt mit einer Deluxe-Klonarmee zu werben könnten sich die Arkanianer also vorerst darauf beschränken spezielle genetisch rekombinierte "Arbeiter-Spezies" zu erschaffen oder reichen Klienten Designer-Klone anzubieten. Jango Fett verzichtete bei Boba Fett auf genetische Upgrades, doch wer auf das Label "100% biologisch" verzichten kann könnte auch einen genetisch verbesserten Klon seiner selbst in Auftrag geben. Ideal für Sith welche zumindest die Grundlagen des Essenztransfer beherrschen.
Es muss jedoch auch nicht immer ein Klon sein, den man als Gefäß für sein eigenes Bewusstsein nutzen will. Splittergruppen wie die bereits genannten Schöpfer des Klons von Darth Maul könnten deutlich selbstlosere Ziele verfolgen und sich gemeinsam wohl auch die Kosten des Trainings eines "selbstbewussten" Designer-Klons dieser Art leisten. Kultisten könnten so etwa auch versuchen Revan oder Malgus zurückzubringen und ihrer Ideologie zu unterwerfen. Malgus lebt zwar noch, aber es wäre denkbar, dass er einen optimierten Erben besitzt. Aber es wären auch andere Optionen denkbar, vor allem wenn ich an eine Passage aus dem THE OLD REPUBLIC: THREAT OF PEACE Web-Comic denke, in welchem Darth Angral und Darth Baras von der jungen Satele Shan und ihrer Abstammungslinie so fasziniert waren, dass sie spekulierten welche Macht sie auf der dunklen Seite besitzen könnte. Selbst bei der nebulösen SWTOR-Timeline würde dieses Ereignis mindestens 18 Jahre (13 Jahre zwischen dem Beginn von SWTOR und den Ereignissen des Comics + 5 Jahre durch den Timeskip in KotFE) zurückliegen, sodass eine von den Sith geklonte, erzogene und ausgebildete Dark Satele mittlerweile ihre Ausbildung abgeschlossen haben sollte. Dark Satele könnte angesichts der unklaren Datierung mancher Ereignisse sogar schon 20+ Jahre alt sein. Mit ihrer Kampfmeditation wäre Dark Satele eine wertvolle Geheimwaffe für das reformierte Sith-Imperium, welches seit Acinas Thronbesteigung nicht mehr allein auf rohe Gewalt zu setzen scheint. Sateles DNA könnte auch mit der anderer Kriegshelden kombiniert worden sein, ähnlich wie in Thrawns Klon-Experimenten. Eine Satele Shan mit der kämpferischen Natur eines Darth Malgus? Auch das wäre wohl möglich und Sith-Alchemie könnte dabei geholfen haben diese Kreatur der dunklen Seite zu erschaffen. In Kombination mit anderen Charakteren wäre es dann auch erklärbar, wenn Dark Satele eine andere Synchronstimme bekommen würde.
Eine Dark Satele könnte mit Hilfe ihrer Machtmeditation aka Macht-Massengedankenkontrolle wohl auch problemlos einen Putsch auf Dromund Kaas oder innerhalb des militärischen Hauptquartiers einer imperialen Streitmacht anzetteln. So könnte Malgus schlussendlich wohl wieder gestürzt werden, sollte er Acina oder Vowrawn vom Thron stürzen. Andererseits könnte eine dunkle Satele auch in Erfüllung der Vision einer Thronbesteigung durch Dark Rey selbst Vowrawn oder Acina stürzen, womit sich zumindest ein Teil des Story-Branchings aus der 5.0 und 6.0 Ära aufheben ließe. Wenn eine Dark Satele in der Lage ist Großkampfverbände auszuschalten wäre das Imperium vor einer republikanischen Invasion weitgehend geschützt, während es gleichzeitig in der Lage wäre in die Offensive zu gehen. Doch genau in diesem Fall wäre es möglich mit einer kleinen Streitmacht von Odessen aus einige erfolgreiche Kommando-Aktionen durchzuführen. Jedi und Sith könnten zwar mentale Schilde errichten, um sich und ihre Streitkräfte zu schützen, doch diese Schilde wären nur von begrenztem Umfang, zumal es derzeit an entsprechend geschulten Machtnutzern mangeln dürfte. Die Support-Rolle der Jedi wäre so aber auf jeden Fall gesichert. Und das beste daran? Man würde sich an den Tales of the Jedi-Comics orientieren, in welchen Naga Sadow mit der Hilfe von Macht-Illusionen und Machtmeditation seine Invasion der Republik anführte. Auch damals half es den Jedi diese Illusionen aufzulösen und ihre Truppen vor Sadows Einfluss zu schützen.