Auch ohne eine E3 gab es diesen Sommer schon einiges zu Games zu sehen, die ganz hoch oben auf meiner Wunschliste stehen...
Angesichts des geplanten Releases für 2023 war es nicht unerwartet, dass uns im Zuge der E3-Ersatzveranstaltungen auch bewegte Bilder und ein Kraven-Trailer zu Spider-Man 2 präsentiert wurden. Als jemand der die beiden Vorgänger schon geliebt hat bin ich natürlich sehr auf das fertige Endprodukt gespannt - auch wenn ich wohl noch einige Jahre auf den PC-Port warten muss. Ich hoffe halt es dauert nicht bis 2028. Spider-Man 2 scheint auch einiges zu haben, was ich mir von einem Sequel gewünscht habe - nämlich beide Spider-Men als spielbare Charaktere und sogar einen Teil des Spiels in welchem Peter Parker den Venom-Suit/Black Suit zu verwenden scheint. Kraven the Hunter als "Hauptgegner" wirft mich zwar nicht aus den Socken, aber in Spider-Man 1 wirkte es zunächst auch so, als ob vielleicht der Kingpin oder gar Norman Osborn der zentrale Bösewicht werden könnten. So wie in Spider-Man: Miles Morales muss der Oberschurke auch nicht notwendigerweise Superkräfte haben, sondern kann den aktiveren Superschurken auf den Plan rufen. Zu Spider-Man 2 konnten wir ja auch schon einige Teaser sehen, dass es neben Kraven auch Venom als echten Superschurken als Gegner geben wird. Ich bin schon sehr zufrieden und warte wie gesagt nur noch auf den in weiter Zukunft liegenden PC-Port. Playstation/Sony scheinen zwar mittlerweile gewillt zu sein ihre konsolenexklusiven Titel auch in PC-Ports umzuwandeln, aber das scheint weiterhin eine Weile zu dauern. God of War Ragnarok, Horizon: Forbidden West oder auch The Last of Us 2 wären relativ frische Titel, die ich mir etwa auch für den PC wünschen würde. Gleichzeitig wurde aber auch das ursprünglich als erster Playstation-PC-Port geleakte Ghost of Tsushima nachwievor nicht für PC-Spieler veröffentlicht. Das Spiel mit dem die Leaks der mittlerweile tatsächlich verfügbaren PC-Ports begangen ist weiterhin ein Phantom. So wie die Dinge laufen erscheint es mir sogar als nicht unwahrscheinlich, dass das im mittelalterlichen Japan angesiedelte Assassins Creed noch vor einem PC-Port von Ghost of Tsushima erscheinen könnte.
Was mich an Ghost of Tsushima reizen würde wäre bereits die Ära und das Setting in dem es angesiedelt ist. Ghost of Tsushima wäre in meinen Augen eines der wenigen auch bei uns im Westen erhältliche Samurai-Spiel, das ohne ein Fantasy-Szenario auskommt. Konkret geht es ja um die Ankunft der Vorhut der mongolischen Invasionsstreitmacht auf der japanischen Insel Tsushima. Wer zumindest schon einmal die Erklärung gehört hat, was das Wort Kamikaze bedeutet wird sich vielleicht erinnern - die mongolische Invasion Japans wurde schlussendlich durch einen mit göttlichen Willen (daher das Kami) erklärten Sturm (Wind - daher Kaze) "abgewehrt". In anderen Worten, die Mongolen mit ihrer in China und Korea gebauten Invasionsflotte erlebten was auch einigen europäischen Eroberern zum Verhängnis wurde. Nur haben die mongolischen Khane eben viel größere Territorien kontrolliert, als jeder vergleichbare europäische Machthaber. Das vergleichsweise winzige Japan überlebte also durch eine aus seiner Sicht göttliche Fügung. Da sich das Mongolenreich von Asien bis nach Osteuropa und den Nahen Osten erstreckte ist es auch eines jener Reiche, dessen Geschichte ich gerne einmal in einem von Creative Assemblys Total War-Spielen erleben möchte. Seit sich CA vorwiegend mit historischen Saga-Titeln (einst als Spinoffs nicht ganz so ernst genommen) und Warhammer 1-3 beschäftigt fühlt es sich für mich als einstigen Total War-Fan ja so an, als ob ich auf dem trockenen sitzen müsste. Währenddessen hat Crusader Kings 3 die Welt im Sturm erobert und schürt bei anderen TW-Fans den Wunsch nach einem Medieval 3 aus dem Hause Creative Assembly. Ich verfolge die Warhammer-Spiele zwar nur am Rande, aber mit dem Immortal Empires-Update und dessen Kampagnenkarte, die alle Kampagnenkarten und Fraktionen von Warhammer 1-3 beinhalten soll (so hätte ich es jedenfalls verstanden) träume ich für meinen Teil von einem Total War, das auch einmal Europa, Afrika und ganz Asien umfassen könnte. Empires war nahe dran, aber Asien endete dann in Indien und von Afrika war auch nur Nordafrika zu sehen. Dafür hatte man zwar Zugang zu den westlichen Teilen Amerikas, aber allzu spannend war die Neue Welt (zumindest für mich) nicht. Statt eines neuen großen Wurfs erwartet TW-Fans 2023 "nur" Pharaoh, das sich auf die Zeit der Seevölker und den Untergang zahlreicher Bronze-Zeit-Zivilisationen rundum das Jahr 1177 v. Chr. beschränkt. Nicht ganz das was man sich nach dem Triumphzug des Konkurrenten Crusader Kings 3 gewünscht hat. Ich finde die Zeitspanne zwar extrem interessant und werde mir das Spiel wohl auch kaufen, aber das zeitlich wieder sehr eingeschränkte Gameplay stört mich. Was einstige TW-Größen wie Medieval 2 oder Rome so erfolgreich gemacht hat war auch das in CK 3 zu findende Roleplay - in anderen Worten Stammbäume wären nett, doch dafür braucht man Kampagnen die sich über mehrere Generationen hinziehen. Pharaoh lässt mich jetzt hoffen, dass es ein Addon zu den Diadochenkriegen geben könnte - als eine Art Sequel zu TW: Alexander. Alexanders Erben, die übereinander herfallen und dann Großreiche wie das ptolemäische Ägypten oder das Reich der Seleukiden schaffen wären für mich ein genialer Brückenschlag zwischen dem goldenen Zeitalter der TW-Games und der aktuellen Ära. Nur was wenn man diese Diadochenkriege wieder nur auf die Generation Alexanders beschränkt? Das wäre zwar immer noch interessant, aber kein "echtes" Total War mehr - jedenfalls für mich. Ich denke gerne an meine legendären Fraktions-Anführer aus Medieval 2 oder Rome zurück, etwa meinen 100jährigen weströmischen Kaiser, mit dem ich in Barbarian Invasion auch begann Ostrom zu "übernehmen". Verglichen mit Rome oder Rome 2 ist Pharao auch deshalb prolematisch, weil Ägypten eine jahrtausendealte Geschichte hatte. Das ägyptische "Imperium" mag zwar regional begrenzt gewesen sein (es schickte sich etwa nie an auch Griechenland zu erobern), aber es hatte mit seinen Nachbarstaaten, internen Streitigkeiten und Naturkatastrophen genügend Probleme, um neben militärischen Bedrohungen auch andere Regierungsaufgaben zu bieten. Das Ausbleiben der Nilflut wäre etwa so dramatisch wie der Verlust von Nahrungsquellen in Rome 2 oder Attila. Fehlt Nachwuchs wie im Fall des nicht gerade unbekannten Tutanchamun, dann würden sich für den Stammbaum in Pharao ganz neue Optionen oder auch Gefahren öffnen. Endet das Spiel dann einfach oder übernimmt man mit einem von der Dynastie rekrutierten Wesir oder General die Amtsgeschäfte? TW hätte als Franchise mit einem "echten" Pharao ja ganz neue und eigene Wege gehen können, um seine Schlachten beizubehalten, aber sich auch von Crusader Kings etwas abzuschauen, ohne sich gleich der Nachahmerei beschuldigen lassen zu müssen.
Weil wir schon beim Thema Nachahmerei sind, da gibt es diesen Sommer auch ein Spiel, bei dem sich gewisse Ähnlichkeiten zu einer Genre-Größe feststellen lassen. The Crew Motorfest ist eines der Spiele, wegen welchen ich dem Ubisoft Forward entgegengefiebert habe. Meine Hoffnungen hinsichtlich neuer Infos zu Assassins Creed Red und Hexe wurden zwar enttäuscht, aber es gab durchaus einiges zu The Crew (3) und Assassins Creed Mirage zu sehen. Grafisch war ich von den Mirage-Trailern nun nicht so angetan, da hat sich Ubisoft schon mehr ins Zeug gelegt. Bei The Crew Motorfest saß ich hingegen mit offenem Mund da, weil der Präsentiere sein Spiel wohl kaum noch mit weniger Enthusiasmus hätte präsentieren können. Noch nie habe ich jemanden das Wort Energy mit so wenig Energie aussprechen gehört. Das schuf für mich eine Lücke zwischen dem Inhalt und seiner Präsentation. The Crew Motorfest ist nämlich auf Hawaii angesiedelt und nach The Crew 2 ging ich davon aus, es würde auch dessen Gameplay enthalten - also mit Booten, Propellorflugzeugen und allerlei Gefährten auf und um Hawaii herum unterwegs zu sein... nur scheint sich mit jedem Teaser und Trailer der Eindruck zu verfestigen, man hätte gerade diesen Aspekt von The Crew 2 aufgegeben, AUSGERECHNET AUF HAWAII! Und dabei wurde noch vor einigen Monaten davon gesprochen, dass es ja nicht The Crew Carfest heißen würde, sondern einen guten Grund für das MOTOR im Motorfest gäbe. Scheinbar nun doch nicht? Ich war nach der Präsentation jedenfalls enttäuscht. So wie The Crew Motorfest nun da steht (und manch einer hat es ja schon von vornherein als nichts mehr als einen überteuerten DLC für The Crew 2 bezeichnet) ist es anstatt eines The Crew 3 eher ein Versuch Forza Horizon nachzuahmen. Das stimmte mich auch kurze Zeit so low energy wie die Präsentation, aber nach einigen Gameplay-Videos von Pressevertretern bin ich zumindest noch interessiert an diesem Forza Horizon: Hawaii. Ich gebe die Hoffnung auch nicht ganz auf, dass man schlichtweg auf die Boote und Flugzeuge vergessen hat, weil man aus verkaufstaktischen Entscheidungen stattdessen ganz die Forza Horizon-Ähnlichkeiten betonen wollte. Meine Vorbestellung konnte Ubisoft so jedenfalls nicht gewinnen. Wenn schon ein The Crew: Hawaii, dann nicht OHNE Flugzeuge und Schnellboote. Aber Ubisoft macht es mir auch einfach die Vorbestellung sein zu lassen, denn trotz der Rückkehr Ubisofts auf Steam macht man Neuerscheinungen via Steam noch immer nicht über Valves Plattform vorbestellbar und selbst nach Release könnte es wohl wieder einige Monate dauern, bis man AC Mirage oder The Crew Motorfest auch via Steam anbietet (und dann vielleicht schon rabattiert). Der Titel Motorfest wird es The Crew 3 aber auch nicht leicht machen, denn Forza veröffentlicht 2023 noch Forza Motorsport (8). Ich habe doch schon ein Motorfest auf Steam, besagt das Meme. Ohne eigenständige Features bleibt The Crew 3 im Vergleich mit Forza 2023 auf der Strecke, denn so mancher professioneller Reviewer hat auch schon festgehalten, was ich mir denke - The Crew Motorfest hat halt das Problem, dass es Forza Horizon gibt. Und das in Mexiko angesiedelte Forza Horizon 5 kommt 2023 schon für Rabatt-Aktionen in Frage. Ich sehe ja selbst auch keinen Grund mir The Crew 3 direkt bei Ubisoft zu holen, wenn es doch irgendwann spürbar günstiger auf Steam landen wird. Bis es soweit ist habe ich immer noch The Crew 2 und Forza Horizon.
Dass man sich als Steam-Nutzer diskriminiert fühlen kann ist für mich nichts neues. Schon beim Release von Total War: TROYA durfte man auf Steam ein Jahr warten, denn dieses erschien zunächst exklusiv (und kurze Zeit sogar kostenlos) im Epic Games Store. 2023 muss ich mich damit abfinden, dass Star Trek Resurgence und The Expanse: A Telltale Series fürs erste nur im Epic Games Store verfügbar sind. Steam wird wohl erst 2024 bedient, was mich bei The Expanse nicht einmal so stark stört, denn die "Telltale Series" wird ohnehin im Episodenformat veröffentlicht und könnte dann schon vollständig auf Steam erscheinen. Spiele die nicht via Steam vorbestellbar oder zumindest auf die Wunschliste setzbar sind stellen für mich aber auch ein Problem dar, denn ich verfolge Gaming News nicht 24/7. So manche Release-Ankündigung, insbesonders die "jetzt kommt auch der Steam-Release"-Ankündigungen geht bei mir wohl in der täglichen Flut an News und Updates problemlos unter. Da schaden sich die Entwickler oder Publisher in meinen Augen aber selbst, wenn sie durch ihre Abneigung gegenüber Steam als Vertriebsplattform oder Unfähigkeit/Unwillen Produkte bei Steam rechtzeitig einzupflegen und anzubieten, Steam-Launch-Verkäufe verlieren, weil sie grundsätzlich interessierte Kunden nicht erreichen. Meine Vorliebe für Steam hat seine Gründe. Auf Steam habe ich meine Spiele-Bibliothek begonnen und auch meinen Controller eingerichtet. Mit Steam habe ich zudem stets eine Übersicht über Speicherort, Speichergröße und Spielzeit. Alles Gründe warum ich an dieser Zentralisierung festhalten möchte. Aber angesichts von Ubisofts Release-Politik und meiner wahrscheinlich fehlenden Zurückhaltung bei Star Wars-Spielen könnte mich Star Wars Outlaws 2024 dazu zwingen, das Spiel doch direkt bei Ubisoft zu kaufen und über den Uplay (Ubisoft Connect) Launcher zu spielen.
Star Wars Outlaws ist aber nicht das einzige Spiel, das mich wegen nostalgischen Verbindungen in seinen Bann gezogen hat. Es gab mehrere Spiele die ich im Summer Games Fest zumindest auf meine Wunschliste gesetzt habe, auch wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass alle diese Projekte auch ihren Launch erleben werden oder auch tatsächlich das werden, was mich ihre Trailer vermuten lassen. The Precinct sieht etwa wirklich ein modernisiertes GTA 2 aus der Sicht eines Cops aus, während mich Sand wegen seiner Verbindung von Steampunk und einer österreichisch-ungarischen Alternativgeschichte interessiert (der Sandcrawler aus dem Trailer und die tatooineartige Umgebung lassen mich aber auch an Star Wars und Dune denken). Instinction und Ferocious schafften es schon allein deshalb auf meine Wunschliste, weil beide Spiele in einem prähistorischen Setting mit Dinosaurierern angesiedelt zu sein scheinen. Urwald + Dinosaurier, da denke ich an Turok Dinosaur Hunter, Jurassic Park und so manche Serien aus meiner Kindheit und Jugend. Vermutlich sollte man das aus Angst vor PETA nicht sagen, aber ich wäre schon an einem Spiel interessiert, das mich Dinosaurier jagen lässt. Nachdem EA sich auch 2023 weigert das Command & Conquer oder Sim City Franchise zu beleben, muss ich mich wohl weiterhin bei den Indies umsehen. Zwar hat das Summer Games Fest nichts von meinen beiden Top-Favoriten Builders of Egypt oder Tempest Rising gezeigt, aber das kurios betitelte D.O.R.F. wartete mit seinem Trailer auf und stellt sich wie ein Alarmstufe Rot 2 Remastered vor - auf das uns EA ja trotz des Erfolgs des Remasters von C&C 1 und Alarmstufe Rot 1 ja weiterhin warten lässt. Mein Interesse geweckt haben aber auch Stormgate, Space Gears, New Cycle und Homeseek. Und eines vergesse ich da gerade irgendwie... Cities Skylines 2 wird auch noch dieses Jahr erscheinen. Zugegeben bei Cities Skylines hatte ich das Problem, dass es für meinen Geschmack doch zu sehr zu einem Verkehrsplanungs-Simulator ausarten kann. Am besten erklärt man den Unterschied zwischen einem Sim City 4 und Cities Skylines wohl damit, dass ersteres noch eher ein Arcade-Racer war und letzteres schon mehr eine Racing-Simulation mit möglichst viel Realismus.