Ein kleines Fazit als Nachtrag zum gestrigen Live-Blog
Über manches muss man eine Nacht darüber schlafen. Es wäre wohl auch etwas vermessen gewesen nach nur einer Fraktion und ein paar Stunden im Spiel schon eine Review zu verfassen, aber was tut man nicht dafür die Nase vorne zu haben. Meiner Meinung nach haben solche halbgaren Reviews schon immer mehr geschadet als sie geholfen haben, das war auch schon so als man für seine frühzeitige Review einen vorzeitigen Zugang zum Spiel brauchte. Ich war nicht in die Beta eingeladen und hatte auch keinen Vorab-Zugang zum Spiel, insofern sind meine Gedanken hier immer noch fast live. Es wird wohl auch bei 7.0 einige Monate oder gar Jahre dauern, bis ich diese angebliche Expansion fair beurteilen kann. Ärger verraucht oft, wichtige Features werden nachgeliefert und im Moment sieht man das größere Ganze auch nicht.
So ein größeres Ganzes könnte es durchaus noch geben, da 7.0 wirklich darunter leidet, dass vieles aus dem geplanten Release ausgegliedert und trotz der 3monatigen Verschiebung nun doch noch auf 7.1 verschoben wurde. Bei früheren Addons brachte .1 zwar auch oft noch Features nach, aber nicht weil man tatsächlich WUSSTE, dass da Content ausgespart geblieben ist. In 2.1 waren das meiner Erinnerung nach die Cathar, Treek und der Charakter-Designer mit dem man seinen Charakter nun nachträglich noch ändern konnte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal noch, ob Farbmodule noch mit 2.0 oder danach eingeführt wurden. Aber ich kann mich zumindest noch daran erinnern, dass das Ruf-System noch vor Makeb ins Spiel gepatched wurde. Ich habe ja nichts dagegen, wenn man gewissen Content nachliefert, solange ich mir diesen nicht für ein bestimmtes Update erwartet habe. Und BioWare konnte in der Vergangenheit auch noch damit überraschen, dass man Features vorzog, einfach so implementierte oder nachträglich stark verbesserte. Bei letzterem denke ich etwa an die Flashpoints aus dem Jahr 2014, welche zu Shadow of Revan überleiteten und in 3.0 mit Solo Modes beehrt wurden.
Zu 7.0 fehlen uns nun zumindest die eh schon 2021 auf 2022 verschobene Ops, das definitiv für den Release erwartete Manaan-Daily-Gebiet und das Feature mit dem wir Waffen in den Outfit-Designer integrieren können. All das soll erst mit 7.1 kommen und wann das sein wird steht in den Sternen. Vielleicht enden die Feierlichkeiten zum 10jährigen Jubiläum auch damit, dass man mit 7.1 endlich das angebliche Addon vervollständigt. Ich bin ja etwas verägert, weil ich mir von der Verschiebung auf Februar 2022 schon erwartet hätte, dass man so endlich das ganze Paket veröffentlichen wird. Aber BioWare hat wirklich nur alles nach hinten verschoben und dann auch noch das Daily-Gebiet und die Überarbeitung des Outfit-Designers für den 7.0 Release ausgeklammert. Sorry, wenn ich da etwas bitter bin, aber ich habe die News nicht verfolgt und war gestern etwas vergrault, als mir nach Story-Abschluss kein Daily-Gebiet zur Verfügung stand und ich mein neues Lichtschwert mit fixen Stats auch nicht mit dem Outfit-Designer maskieren konnte. Selber schuld sagt da vielleicht der gelernte Influencer, hättest du mal besser meinen Channel abonniert.
Selbst mit einer Ops (um einen Teil der Community und Influencer zu befriedigen), dem Daily-Gebiet (womit man bei mir etwas Sympathiepunkte zurückgewinnen könnte) und den Waffen im Outfit-Designer würde 7.0 für mich aber etwas kleinformatig aussehen. Onslaught aka 6.0 war da gefühlt deutlich größer, hatte es doch 2 Planeten, ein Daily-Gebiet, eine Ops, einen Flashpoint und sogar Datacrons. Natürlich sollte man auch erwähnen, dass sich zwischen Ossus und Onderon fast ein ganzes Jahr lang nur sehr wenig in SWTOR abspielte, was zu den Problemen des Spiels geworden ist. Man kann auch versuchen 7.0 mit Covid zu erklären, denn immerhin hat uns die Pandemie schon 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht und erzwungen, dass das Finale des Tenebrae-Arcs am Ende des Jahres zusammen mit dem Heta Kol-Flashpoint veröffentlicht werden musste. 2021 gab es dann zumindest noch das sehr ikonische Dantooine, doch mit 7.0 wurde es dann nichts. Irgendwie betrachte ich 2020 und 2021 trotzdem als verlorene Jahre, die man auf den Content eines einzigen guten Jahres zusammen kürzen könnte. Gerade während der Pandemie hat SWTOR seine Spieler mangels Content im Stich gelassen. Die neuen Loadouts und frei wählbaren Klassen wären das ultimative Feature gewesen, um SWTOR erfolgreich durch die Pandemie-Zeit zu bringen, da man mit diesen Features den Vanilla und früheren Addon-Content beleben kann. Leider ging sich das eben nicht aus und eine wirklich historische Chance wurde vertan.
An sich finde ich die Story und Missionen der Repseite in 7.0 nicht schlecht. Es ist definitiv kein KotET, das ich nachwievor wegen der ganzen mir einfach verhassten "Fahrzeug-Missionen" meiden werde. Meiner Ansicht nach unterbrechen solche Missionen den Spielfluss und KotET ist voll von ihnen, sodass man ständig unterbrochen und aufgehalten wird. Zu diesem Zeitpunkt sollte ich 7.0 wohl nur mit bisherigen republikanischen Storylines vergleichen, da mir das am fairsten erscheint. Wie gestern bereits angesprochen, ich gehöre auch zu jenen Spielern, welche die Ansicht vertreten, dass die republikanischen Storylines für gewöhnlich nicht mit den imperialen mithalten können. Rep-Seite wirkt immer so als wäre sie eine Stufe darunter und meistens eben unspektakulärer. In den Klassenstories war das nicht immer so, aber man könnte gemein sein und darauf hinweisen, wie unspektakulär die Trooper-Klassenstory war. Und das Trooper-Autor Charles Boyd über die Jahre eben zum Lead Writer und Creative Director aufgestiegen ist. Ich bezweifle, dass man Charles die alleinige Schuld oder in manchen Fällen auch eine Mitschuld in die Schuhe schieben kann. Aber wer weiß, vielleicht liegen die Kritiker auch richtig und ich nehme ihn hier einfach in Schutz, weil er mir sympathisch ist.
Auf Makeb ging es für Reps einst nur darum einen Planeten vor den Hutten zu retten, also Jedi 1x1. Für das Imperium hingegen? Da retttete man durch Isotop-5 seine Heimat und damit das gesamte Sith-Imperium, das in Wahrheit am Abgrund stand (dank Leuten wie Vitiate, Jadus, Malgus, Baras und Thanaton - in der Reihenfolge der Probleme die sie dem Imperium bescherten). Shadow of Revan führte die beiden Storylines erstmals zusammen, was sich bis KotET mehr oder weniger durchzog, mal abgesehen von kleinen fraktionsspezifischen Abweichungen. Makeb war aber in meinen Augen nicht das letzte Beispiel für fraktionsspezifische Stories, denn diese wurden abseits der Addons auch immer umfangreicher. CZ-198 hatte meiner Einschätzung nach 2013 mehr Story zu bieten als das Schwarze Loch 2012 und abgesehen von der HK-51 Quest war Sektion X auch minimalistisch. In der Vergangenheit wurden Daily-Gebiete oft mit minimaler Story eingeführt und dabei blieb es dann auch.
Statt mit Shadow of Revan gehe ich also lieber mit CZ-198 und Oricon weiter. CZ-198 ist in meinen Augen ein Beispiel dafür wie republikanische Storylines doch mehr bewegen können als imperiale, denn im Gegensatz zu den Imps die ein paar Wissenschaftler rekrutieren wollen hat die Republik unter Kanzlerin Saresh Czerka einfach mal verstaatlicht und will jetzt den illegalen Widerstand eines Top-Managers brechen, der sich mit seinen Söldnern auf CZ-198 verschanzt hat. 7.0 schlägt sich jetzt halbwegs gut gegenüber CZ-198, aber Czerkas Sturz hat einen Vorteil: man bekämpft ein hochrangiges Mitglied Czerkas. Auf Manaan stürzt man hingegen nur irgendeinen Major. So ein Major kann lokal durchaus bedeutend sein, aber das Sith-Imperium ist ein interstellares Staatswesen mit wenigstens einigen hundert Welten. Ausgehend von unserem eigenen Planeten und dem Umstand, dass jeder Festlandstaat mindestens über ein Dutzend Generäle und um ein vielfaches mehr an Offizieren niederer Ränge verfügt - finde ich es zwar passend und angemessen, wenn ein Major eine Ionen-Kanone befehligt und auch Logistik-Aufgaben beim Abtransport von Kolto übernimmt, aber er ist eben nur ein Rädchen in der viel größeren imperialen Besatzungsmacht auf Manaan. Wir haben hier keinen bedeutenden Statthalter getötet, sondern nur einen Untergebenen dieser Person. Moralisch mag Major Dosks Tod zwar ein Sieg für den Selkath-Widerstand sein, aber für die Imperialen geht sein Ableben sprichwörtlich unter. Mich stört das vor allem, weil man gerade auf republikanischer Seite schon einmal in einem ähnlichen Szenario gekämpft hat - auf Balmorra. Als Jedi-Botschafter durfte man niemand geringeren als die vom Dunklen Rat ernannte imperiale Statthalterin Darth Lachris töten. Von Corellia will ich da noch gar nicht sprechen, da man dort sogar mehrere Mitglieder des Dunklen Rats eliminiert. Selbst auf Ilum gerät man als treuer Verfechter von Demokratie und Freiheit mit einem Mitglied des Dunklen Rats aneinander, der die den Jedi zugerechnete Welt dem Imperium einverleiben wollte. Natürlich, Stories aus der Vanilla-Ära eignen sich nicht immer für Vergleiche, da man bis zum Launch 2011 wohl weit mehr Zeit und Energie investieren konnte, um wirklich gute Stories zu zimmern. Seither hat man höchstens einige Monate Zeit um Addon-Stories abzuliefern.
Und trotzdem, selbst auf dem damals und auch heute noch oft vernachlässigtem Makeb durfte man den De-Facto-Anführer der Regulatoren (Vize-Kommandant Grevin) und den Großmogul der Hutten (Torborro) aus dem Verkehr ziehen. Die beiden hochrangigsten Vertreter ihrer Fraktion auf Makeb und in Torborros Fall auch hinsichtlich des gesamten Hutten-Kartells. Manaan schneidet mit einem einfachen Major sehr bescheiden ab. Man hätte weit mehr aus Manaan machen können, zumal es in Legends wie Kanon verschiedene brauchbare Templates für Invasionen von Mon Cala (der Heimatwelt von den Quarren und Mon Calamari wie Admiral Ackbar) gibt. In anderen Worten, selbst der Einsatz ist auf Manaan unerwartet gering ausgefallen und die politische Lage wird zumindest auf republikanischer Seite nur am Rande gestriffen. Zumindest hat man Arn Peralun einen Arc als frischgebackener Jedi-Ritter zugestanden, den ich durchaus gelungen finde. Arns womöglich erste eigene Mission endet in einem Desaster und er hadert damit, wie ein Jedi-Ritter mit solchen Verlusten und persönlichen Niederlagen auskommen kann. Zumindest dieser Arc hat meine Erwartungen übertroffen, der Rest dümpelt hingegen irgendwo in Manaans Meeren so vor sich hin. Es ist schade, dass man so wenig mit Manaan angestellt hat, sodass ich insgeheim hoffen würde, dass das Daily-Gebiet zu einem echten Part II der Story wird. Das wäre allerdings sehr innovativ, denn bisher waren Daily-Gebiete oft nur Aufräumarbeiten und zusammenhanglose Quests. Makeb hatte in seinen Dailies anfangs durchaus eine Story, die aber in späteren Updates gestrichen wurde, als man Weeklys und Dailies nur noch via Terminals annehmen konnte. Das vertrug sich scheinbar nicht mehr damit wie Makebs Weekly programmiert war. Meine Hoffnung ist jetzt einfach, dass Manaan Part I so etwas wie ein Story-Kapitel a la Echoes of Oblivion (die Tenebrae-Story) ist und wir in 7.1 dann so richtig anfangen das Imperium auf Manaan zu bekämpfen, indem uns die Dailies vielleicht wie auf Oricon mittels einer Storyline vorgestellt werden. Ich vergesse scheinbar immer wieder, dass Oricon ja einst auch Pionierarbeit geleistet hat, denn es ist das einzige Daily-Gebiet in dem die Dailies zunächst Teil einer Story sind und erst nach Abschluss dieser als wiederholbare Quests verfügbar werden. Also vielleicht sollte ich meine Hoffnungen hinsichtlich des 7.1 Manaan eher mit Oricon verbinden. Oricons Story litt seinerzeit allerdings darunter, dass man die Story ohne den Abschluss der beiden Ops nicht richtig beenden konnte. Alles was man konnte war die Story vor der Erstürmung der Schreckensfestung abzubrechen, womit man auch Zugang zur Weekly und den Dailies bekam. Vielleicht verdränge ich Oricon deshalb immer wieder. Makebs Weekly hatte eine Story und die fiel auf republikanischer Seite tatsächlich interessanter aus. Imps durften nur Söldner eliminieren, ihre Spuren verwischen und Isotop-5 vom Planeten schmuggeln. Reps beschäftigten sich hingegen mit der Frage, ob und warum Makeb noch steht.
Manaan ist an sich ein ganzer Planet, sodass ein langwieriges Ringen zwischen einer imperialen Besatzungsmacht, Selkath-Freiheitskämpfern und republikanischen Truppen durchaus möglich wäre. Das ganze könnte auch ein wenig an Iokath erinnern, wo die Gefechte ja trotz Jace Malcoms oder Darth Acinas Tod nicht endeten und die beiden Supermächte sich über die Iokath-Story hinaus noch Grabenkämpfe lieferten. Jeder hatte etwas von der Invasion, aber man muss trotzdem für jeden Quadratmeter kämpfen, bei Manaan wären es halt Kubikmeter. Selbst Iokath hat so eine Invasions-Freiheitskampf-Storyline also noch besser gehandhabt? Nun ja, wir erfahren vom langwierigen Kampf um Iokath auch aus den folgenden Flashpoints, insbesonders Umbara, wo die gegnerische Fraktion ja Kyber- oder Adegan-Kristalle für den Bau kriegsentscheidender Belagerungswaffen einsacken will. Selbst die republikanische Story auf Manaan könnte sich in einem späteren Story-Update offscreen noch sehr interessant weiter entwickeln. Unterm Strich vermisse ich in der republikanischen Storyline aber trotzdem vieles, was Balmorra und Corellia schon geboten haben, wie Kollaborateure, die sich bereitwillig in den Dienst des Sith-Imperiums gestellt haben und dieses beim Kolto-Abbau unterstützen. Oder eben die "grauen Jedi" des Ordens von Shasa, welche ähnlich wie die grünen Jedi auf Corellia eigentlich zur Abwehr einer Invasion fremder Machtnutzer dienen sollten. Im Manaan-Flashpoint kämpften Mitglieder des Ordens von Shasa noch gegen den Protagonisten und unwissentlich an der Seite der Revaniter, aber im Grunde ist der Orden den Supermächten gegenüber neutral und fühlt sich nur Manaan verpflichtet. Da man eine Forschungseinrichtung eines angesehenen Selkath-Wissenschaftlers angriff war der Orden von Shasa durchaus berechtigt bewaffneten Widerstand gegen einen unbekannten Aggressor zur leisten, der dann auch noch den Kriminellen Jakarro befreite und mit abtrünnigen Elementen wie Theron Shan und Lana Beniko gegen einen Special Forces Colonel der Republik und ein Mitglied des Dunklen Rats konspirierte. Für die Selkath handelte es sich um einen Konflikt fremder Mächte, der in einer ihrer Forschungsbasen ausgetragen wurde - besser man weist diese Eindringlinge aus, selbst wenn Colonel Darok und Darth Arkous quasi "ausländische Diplomaten" waren. Dass man sich als Gast auf Manaan so unfreundlich verhalten und Selkath getöet hat wird einem nun in 7.0 gar nicht nachgetragen? Colonel Gallo sollte meiner Meinung nach nicht nur Admiral Rava sauer sein. Und was war während der Herrschaft des Ewigen Imperiums eigentlich auf Manaan los? Wäre natürlich nett, wenn man in Abwesenheit von allen Anklagen freigesprochen wurde, nur weil man Manaan indirekt auch vom Ewigen Imperium befreit hat. Nur sagt uns das niemand. Mit einem Heldenstatus dank dem Sieg über das Ewige Imperium ließe sich so manches wieder gut machen, aber ich kann nur spekulieren, dass man deshalb für die vergangenen "Morde" in der Forschungsanlage begnadigt wurde und jetzt mit einem Persilschein herumlaufen darf.
Was mir an 6.0 imponiert hat scheint in 7.0 zu fehlen - die verzweigten Entscheidungsmöglichkeiten, gerade für Doppelagenten. Ich muss zugeben, dass ich in 7.0 allerdings eben nur einen sehr loyalen Jedi-Hüter gespielt habe. Weshalb ich mich auch noch nicht über mögliche Verzweigungen zwischen den verschiedenen Klassenstories äußern kann. Ich halte mich bei diesem Thema also vorerst noch zurück. In 6.0 war dieses Feature der Story für mich phänomenal und man baute diese Storylines über die verschiedenen Mini-Updates noch weiter aus. Was mir zumindest positiv aufgefallen ist, wäre der Umstand, dass man als Machtnutzer-Klasse tatsächlich seine Fähigkeiten einsetzt und wie auf Elom sogar Malgus spürt. Es kam ja bisher immer wieder vor, dass die Besonderheit der Macht-Klassen zu Gunsten einer uniformen Story geopfert wurde - da ging man dann genauso blind und für die Macht unempfindlich durch die Story wie ein gewöhnlicher Schmuggler oder Trooper. Dass man etwa Darth Krovos oder Aryn Leneer auf Dantooine brauchte, um Malgus Spuren zu verfolgen erscheint mir sogar das jüngste Beispiel für dieses Problem gewesen zu sein. Für mich war das störend, denn mein Jedi-Ritter mag zwar kein Empath wie Leneer sein, aber er hat mindestens eine genauso schwierige Vergangenheit mit Malgus (wie auf Ilum, Ossus und Corellia bewiesen) wie sie. Ilum, Ossus und Corellia zählen in meinen Augen auch für Sith, weshalb das ganze mit Krovos irgendwie nicht notwendig sein sollte.
Kommen wir wieder zu etwas, über das ich mich vielleicht mit einiger Sicherheit äußern kann. Aryn Leneers Story wird nach Dantooine in 7.0 nicht weiter erzählt. Dass Leneer zumindest temporär für die Jagd nach Malgus zum Jedi-Orden zurück kehrt hätte ich mir noch gewünscht, aber es scheint dabei zu bleiben, dass sie am Ende von Elom einen kurzen wortlosen Gastauftritt hinlegt. Ich springe schon mal kurz ans Ende, die "Unterwerfung" Malgus am Ende von Elom mit den Gastauftritten der verschiedenen Jedi-Charaktere (primär Gnost-Dural, Satele Shan, Arn Peralun und Aryn Leneer, unerwartete Cameos sind mir leider nicht aufgefallen, auch wenn ich mir gerade als Jedi-Ritter ein Wiedersehen mit der durch die imperiale Version von Dantooine als lebend bestätigten Leeha Narezz gewünscht hätte) kam bei mir wohl nicht ganz so gut an, wie sich BioWare das wohl erwartet hat? Weil man eine ähnliche Avengers Endgame-Szene schon in Echoes of Oblivion verwendet hat. Für mich wirkt das so formelhaft, als hätte man gedacht, werfen wir das auch noch rein, weil die Leute diese Szene damals so abgefeiert haben. Satele Shan und Aryn Leneer haben am Ende von 7.0 so gut wie nichts mehr zum Plot beizutragen. Keine weisen Worte, keine persönliche Abrechnung, nichts. Das Kapitel Malgus wird für die beiden wohl wieder offscreen abgeschlossen werden. Schade eigentlich, denn genau das hat mich zumindest auch an Lord Scourges Schweigen bei Shadow of Revan gestört. In Scourges Fall kam man mit 6.0 jedoch dazu, sich endlich mit seiner Story auseinanderzusetzen. Werden wir bei Satele und Aryn auch noch Jahre warten müssen, bis sie sich zu Malgus Ende äußern? Im Grunde steckt er ja jetzt nur in einem Kerker der republikanischen Flotte und auch wenn die Art seiner Inhaftierung durchaus menschenunwürdig wirkt (er kann nur sitzen, scheint keinen Ausgang zu haben und angesichts seines Alters wäre wohl auch medizinische Betreuung notwendig), man hält ihn eben in einer republikanischen Einrichtung gefangen - während eine (Ex-)Padawan nun sehr frei herumläuft und von Malgus mehr oder weniger als Erbin seines Rachefeldzugs auserkoren wurde. Wäre geil, wenn man in einem Update mal die republikanische Flotte als Instanz erlebt in der Malgus Amok läuft, nur um Chaos zu stiften. Padawan Sa'har Kateen hat ihre Karriere als Bösewicht gerade erst begonnen und sollte so noch all ihre Zugangsberechtigungen als Mitglied der Task Force Nova besitzen. Sollte sie mal ein Schiff von der Flotte stehlen wollen, könnte sie zur Ablenkung ja Malgus frei lassen. Außerdem würde man sie als Opfer von Malgus letztem Aufbäumen auf Elom wohl auch bis zu diesem Vorlassen, sie ist ja noch dazu eine Jedi - zumindest vorerst.
Darth Nuls Geheimnisse bleiben vorerst ungeklärt, außer dass das im Disorder-Cinematic Trailer gezeigte Holocron (das Sa'har am Ende von 7.0 aus den Ruinen birgt und an sich bringt, ohne dabei von den republikanischen Truppen gesehen zu werden) Ähnlichkeiten zu einem Holocron aus The Clone Wars aufweist, in welchem die Daten aller dem Jedi-Orden bekannten Jedi-Kandidaten der Galaxis aufgezeichnet waren. In TCW wurde Cad Bane von Darth Sidious damit beauftragt dieses Holocron zu stehlen, damit Sidious die machtsensitiven Babies und Kleinkinder dieser Liste entführen konnte. Cad Bane kassierte auch den Folgeauftrag diese Kinder aufzusuchen und als Jedi verkleidet zu "rekrutieren", aber Sidious Pläne endeten, als Bane nach Mustafar verfolgt wurde, wo Sidious eine Art Kinderkrippe für seine zukünftigen "Agenten der dunklen Seite" eingerichtet hatte. Aber auch in Star Wars Fallen Order scheint ein solches Holocron existiert zu haben (da ich Fallen Order nie durchgespielt habe weiß ich nicht, ob es das gleiche Holocron sein soll), womit Star Wars-Fans mit dem Konzept solcher Rekrutierungslisten vertraut sein dürften. Malgus bezeichnet Darth Nuls Maschine als "A machine to find those the Jedi didn't deem worthy" womit es sich um das SWTOR-Äquivalent von Cerebro handeln könnte. Darth Nul war also vielleicht ein Fan der X-Men. Warum Malgus nur die Jedi erwähnt? Weil im Sith-Imperium laut Vanilla Lore (gerade um Raina Temple) jedes machtsensitive Kind zwangsrekrutiert wird und er nicht stark oder gewitzt genug ist stirbt eben in seiner Sith-Ausbildung. Trotzdem hat Malgus zuvor noch die Sith ins Spiel gebracht, als er darüber lamentierte, wie Jedi UND Sith die Macht nur einigen Auserwählten zugänglich machen. Wie soll man sich das erklären, wenn jeder Sith-Akolyth doch die Chance hätte ein Sith zu werden? Sofern er seine Ausbildung überlebt. Malgus geht da nicht so ins Detail und erwähnt später eh nur noch die Jedi, die tatsächlich etwas eingeschränkt rekrutieren. Vielleicht meint Malgus hinsichtlich der Sith auch die einstige Politik des Ordens, denn zu Malgus Akolythen-Zeiten wurden Aliens oder gar Sklaven noch zu keiner Sith-Ausbildung zugelassen. Seither wurden die Zugangsbeschränkungen zur Sith-Akademie jedoch immer weiter gesenkt, sodass sie eigentlich kaum noch exisitieren sollten. Angesichts der Verluste durch die Revaniter, Zakuul, interne Machtkämpfe und die Republik muss das Sith-Imperium auch alles daran setzen neue Rekruten zu finden und durch das Sith-Training zu bringen. Die Sith sind wohl aber auch nicht das Problem, zumindest für Sa'har Kateen. Die künftige Ex-Jedi kann auch von Malgus belogen/manipuliert worden sein, um sich nicht einfach dem aus Malgus Sicht dekadenten Sith-Imperium anzuschließen. Für Kateen geht es daher primär darum die Lüge "The force has chosen you" aufzudecken, denn faktisch werden die Jedi-Anwärter ja von Jedi-Scouts ausgewählt und die lassen weniger talentierte Kinder auch mal zurück. Für Jedi ist das durchaus der übliche Prozess.
Padawan Sa'har Kateen muss allerdings nun dank Darth Nuls Maschine in der Gewissheit leben, dass ihr einst von Meister Denolm Orr zurückgelassener Bruder zumindest etwas machtsensitiv war (genug um durch die Macht sogar ein Stofftier in Stücke zu reißen, was für manche Kinder sogar physisch ein höchst anstrengender Akt wäre) und nun in der Sklaverei geendet haben dürfte. Da in Sa'hars Erinnerungen keine Eltern und nur ein Droide zu sehen sind wäre es denkbar, dass die beiden vielleicht als Waisen aufgewachsen sind und schließlich verkauft worden wären. Näher war in SWTOR bisher noch kein Charakter an Anakin Skywalker als Sa'har Kateen und Denolm Orr ist wohl eine weniger charismatische Version von Qui-Gon Jinn. Für Sa'har ist belanglos wie wenig Potential ihr Bruder wirklich besessen haben mag, denn in ihrer Vision sieht sie reichlich, dass ihn für eine Jedi-Ausbildung qualifiziert hätte. Warum wurde also sie ausgewählt? Nur weil sie ihr Talent besser kontrollieren konnte? Meister Orr hätte beide Kinder mit nehmen können und selbst wenn eines als Padawan gescheitert wäre, hätte man es so zumindest vor der Versklavung gerettet und mit einem positiven Bild vom Jedi-Orden in eine zivile Karriere wechseln lassen können. In der Lore zum Jedi-Orden gab es in den Legends etwa das Agri-Kultur-Korps und andere Jedi-Hilfstruppen für Anwärter, die entweder nie als Padawan ausgewählt wurden oder ihre Jedi-Ausbildung zu einem späteren Zeitpunkt abbrechen mussten. Selbst im Kanon könnte eine Variante dieser Hilfskorps existiert haben. Jedi hielten halt auch in den Legends meist nichts davon die Verwandten von künftigen Jedi anzustellen und so die Bindungslosigkeit ihrer Rekruten zu gefährden. Aus diesem Grund wurden auch die Eltern des späteren Jedi-Ritters Jax Pavan durch den Jedi-Orden als Angestellte entlassen, nachdem sie ihren machtsensitiven Sohn an den Orden übergeben hatten. Es gab jedoch keine einschlägige Jedi-Politik keine Geschwister zu rekrutieren, denn solche wurden immer wieder in den Orden aufgenommen, wie nicht zuletzt auch Ulic und Cay Qel-Droma. Entsprechende Ablehnungen würden also wirklich auf das Konto des jeweiligen Rekruteurs gehen, der potentielle Jedi-Ritter aus irgendwelchen nur ihm bekannten Gründen zurück ließ. Der Fehler für das Schicksal von Sa'hars Bruder liegt also bei Meister Orr, aber nicht notwendigerweise aus Sa'hars Sicht, denn Sa'har wurde von Meister Orr immerzu vermittelt, die Macht hätte diese Entscheidung getroffen und es wäre im Sinne der Jedi gewesen. Wenn Malgus behauptet, dass er ihr eine Wahrheit enthüllt hat, die von Räten (wie dem Jedi-Rat) geheim gehalten wurde, dann hat er nicht Unrecht - die hochrangigen Vertreter des Jedi-Ordens haben in Kauf genommen, dass vermeintlich "ungeeignete" Kandidaten auf der Strecke blieben. Es ist nur dieses verlogene "The force has chosen you", mit dem man nun wirklich gelogen hat. Es war nie die Macht die Jedi-Rekruten ausgewählt hat, es waren immer einzelne fehlbare Individuen, die schlussendlich darüber logen auch nur Leute zu sein und Fehler zu machen. Meister Orr hat sich also genau wie unzählige andere Jedi-Scouts seiner Verantwortung entzogen und hinter einer Platitüde versteckt, die von der Ordensführung als Dogma verkauft wurde.
Und damit, meine Damen und Herren, haben wir 2022 endlich was wir seit langem haben wollten - eine Jedi-Antagonistin! Keine abtrünnige Sith, keine Entität, keine abtrünnige Kriegsherrin, sondern eine Ex-Padawan, die passenderweise auch nicht einfach zu einem roten Lichtschwert wechseln muss. Sollte sie eine Art Rebellengruppe aus Machnutzern aufstellen, dann können diese Lichtschwerter in allen Farben des Kartellmarkts benutzen. Sehr chic!
Leider spielt all das in 7.0 noch keine Rolle. Statt Sa'har über den Verlauf der Ingame-Story zu ihrem Entschluss kommen zu lassen... packt man diese ganze Story in einen Cinematic-Trailer, der damit für die 7.0-Ära relevanter wird als das eigentliche Addon. Ich verstehe manche dieser Entwickler-Entscheidungen einfach nicht mehr.
Wozu ist überhaupt noch das Addon da, wenn man die wirkliche Story in einen Trailer packt? 7.0 irritiert mich wie zuletzt 2.0, als man den buchstäblichen Aufstieg des Huttenkartells erst im Addon mitbekam und mit dem Addon endet er auch schon. Zuvor wusste man nur aus einigen Sätzen der Story von Karaggas Palast, dass die Hutten durch die Schreckensmeister unter Druck geraten sind. Torborro (den man auf imperialer Seite erst gar nicht trifft) wollte das Hutten-Kartell wieder in das Hutten-Imperium umwandeln, wie es vor Jahrtausenden existiert hat. Dafür kamen ihm die Schwäche der Republik und das Isotop-5 auf Makeb sehr gelegen. Das Sith-Imperium sahen die Hutten da schon als vernachlässigbare Gefahr an.
Ja, ich finde Sa'har als künftige Antagonistin interessant, aber sie spielt in 7.0 auf republikanischer Seite eben gar keine Rolle (zumindest als Jedi-Ritter?). Man könnte sich auch fragen, ob es überhaupt sinnvoll ist nur gering machtbegabte Kämpfer zu rekrutieren, da diese "echten" Jedi und Sith ja unterlegen sein müssten. Sa'har selbst wirkt zunächst auch nicht wie eine Mega-Kampfmaschine, die es mit einem Titanen wie Malgus aufnehmen kann. Sie ist in meinen Augen sicher keine Satele Shan. Wir haben es also schon mit einer Rebellenführerin zu tun, die sich womöglich besiegen lassen würde. Es wird sicher bald Fan Fiction geben, die sie als nächsten Revan darstellen wird, aber bisher sieht Sa'har Kateen wie eine Gegnerin aus die man besiegen kann. Nach Gegnern wie dem Sith-Imperator, Arcann, Vaylin und Malgus ist auch irgendwie klar, dass man mal kleinere Brötchen backen muss.
Dass die Jedi nun vielleicht auch zuvor abgewiesene Rekruten aufnehmen müssen habe ich schon spekuliert, als in 6.0 enthüllt wurde, dass Satele Shan eine Gruppe von Schülern um sich geschart hat. Nun gilt für Sa'hars Gruppe vielleicht das gleiche wie damals für Sateles Schüler - sie könnten sich auch für die Zwecke der Sith einspannen lassen. Satele Shan hatte aber wohl kein Cerebro zur Verfügung, um ihre Rekruten zu sammeln. Sa'har hat nun jedoch eine Liste mit allen frei verfügbaren Machtnutzern, angefangen von Kindern bis zu Erwachsenen die einst nicht entdeckt oder aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt wurden. Anakin Skywalker war ja eigentlich zu alt für eine Jedi-Ausbildung, trotz seines Potentials. Nach all den Kriegen und personellen Engpässen des Jedi-Ordens sollten den Jedi-Scouts ohnehin zahllose Rekruten entgangen sein. Sa'har Kateen kann diese nun einsammeln und sich dabei eine mächtige "Laienbewegung" schaffen. Natürlich hätte Task Force Nova auch guten Grund Sa'hars Liste haben zu wollen, denn Gnost-Dural und Satele Shan wären aktuell sicher gewillt die Aufnahmebestimmungen für den Orden drastisch zu lockern, um ihn wieder aufzubauen. Es wird also vielleicht ein Wettrennen. Sa'har Kateen hat vorerst den Vorteil den letzten "Ausdruck" einer Rekrutierungsliste zu besitzen, die von Darth Nuls Maschine ausgespuckt wurde. Diese Liste kann durchaus vorselektiert sein, denn Nul dürfte zu einer Zeit gelebt haben, als sich das Sith-Imperium noch versteckt halten musste. Nuls Absicht war es möglicherweise ihren eigenen Sith-Orden aufzubauen, außerhalb des Sith-Imperiums (aus dem sie ja geflüchtet zu sein scheint) und mit der Hilfe von Machtsensitiven die vom Jedi-Orden entweder abgelehnt oder nicht entdeckt wurden. Nul setzte ihre Auswahlkriterien also wohl so, dass sie das damalige Territorium des Sith-Imperiums ausklammerte und die Rekrutierungspraktiken des Jedi-Ordens in Betracht zog (Höchstalter?). Jedi-Meister können sich zwar wie in The Clone Wars zusammen setzen und durch gemeinsames Meditieren eine Liste potentieller Jedi erstellen, aber sie brauchen dazu einige Zeit. Erst einmal müssten die Jedi noch herausfinden, um was es sich bei Nuls Maschine gehandelt hat. Und dann müssten sie weit genug denken, um Nuls Suchkriterien zu erraten, ehe sie mit dem Meditieren beginnen können. Währenddessen hat Sa'har natürlich einen Vorsprung.
Da Sa'hars Bruder in der Sklaverei gelandet zu sein scheint frage ich mich auch, auf welche Welten uns die Suche nach ihm verschlagen könnte. Ein heißer Kandidat käme mir da schon in den Sinn, die Hutt-Industriewelt Sleheyron, die einst aus KotOR I gestrichen wurde und dann auch in SWTOR zum Cut Content wurde. Sleheyron ist einer der Hauptumschlagplätze im galaktischen Sklavenhandel und dieser findet ja auch bevorzugt außerhalb der Grenzen der Republik statt, weshalb Jedi-Scouts hier noch nie durchgekommen sein dürften. Sa'har könnte ohne es zu planen zur Befreierin von Sleheyron werden, etwas wozu auch Qui-Gon Jinn auf Tatooine nicht in der Lage war. Sie könnte sich sogar mit Heta Kol verbünden. Aber wie auch immer, es wäre sehr interessant Sa'har in der Rolle eines abtrünnigen Anakin Skywalkers und Malgus als Palpatine/Darth Sidious zu sehen. Da werden einfach viele Gedankenspielchen möglich, etwa dass Malgus so eine Art gefangener Sidious sein könnte, der seinem Anakin zumindest Flausen in den Kopf gesetzt, die ihn endgültig vom Jedi-Orden entfremdet haben. The Clone Wars-Anakin hatte über den Verlauf der Serie ja auch einen sehr interessanten Story-Arc, in dem er immer verbitterter über die pragmatischen Lügen des Jedi-Rats wurde. Film-Anakin hätte sich so einen schlüssigen Story-Arc sicher gewünscht, aber Serien-Anakins Wandel zur dunklen Seite war tatsächlich glaubwürdig. SWTOR könnte hier trotz des 7.0-Debakels eine wirklich spannende echte Star Wars-Geschichte begonnen haben, die an die Charakterarbeit zu Arcann heranreicht, aber erfreulicherweise ohne den Umweg über etwas wie Zakuul auskommt. Was BioWare daraus machen wird muss sich aber auch erst einmal zeigen.