Seit er in 6.0 als temporärer Gefährte und Jedi-Padawan von Tau Idair eingeführt wurde hat sich Arn Peralun mittlerweile zum Fan-Favoriten entwickelt, bei dem die finale Jedi-Prüfung nicht mehr allzu weit sein dürfte...
In einer Mail Tau Idairs stand schon einmal, dass Arn auf bestem Wege wäre bald ein Jedi-Ritter zu sein? Doch wie bald könnte das sein? Tau ist bekanntermaßen nicht Arns erste Meisterin und tatsächlich ist der Cyborg auch etwas älter als man es von einem frischen Padawan erwarten würde. Arns Jedi-Ausbildung wurde einst dadurch unterbrochen, als er und sein damaliger Meister Opfer eines Artillerieangriffs wurden, wobei der Jedi-Meister das Zeitliche segnete und Arns einige Zeit außer Gefecht gesetzt war, als er seine neuen Cyborg-Körperteile erhielt. Das hat Arns Ausbildung zwar ausgebremst, aber die mentale Stärke die ihm über die Jahre seiner Rehabilitation abverlangt wurde ist auch nicht zu verachten. Außerdem scheint Arn sich in dieser Zeit intellektuell durchaus weitergebildet zu haben, sodass er später auch zu einem Recherche-Assistenten für den de facto-Jedi-Großmeister Gnost-Dural wurde.
Arn ist trotz seiner Rolle als einfacher Padawan zuletzt auf Dantooine auch ganz unabhängig von Tau Idair aufgetreten und zuvor unternahm er auf Mek-Sha schon seine erste eigene Mission als Taus Padawan, beides Hinweise darauf, dass sich der Padawan Arn Peralun bereits in einem späten Stadium seiner Ausbildung befinden müsste. Unabhängig von seinem Meister auf Missionen entstandt zu werden ist für die meisten Padawane in der kanonischen und legendären Star Wars Lore oft ein Zeichen, dass sie sich ihrer letzten großen Prüfung nähern. Was diese große Prüfung ist legt allerdings für gewöhnlich der Jedi-Rat fest und seit dieser durch den Krieg mit dem Ewigen Imperium stark dezimiert wurde, könnte es Meister Gnost-Dural als amtierenden Großmeister allein obliegen zu bestimmen, wann ein Padawan soweit ist sich seiner letzten Prüfung zu stellen. Wie wir aus der Lore auch wissen (etwa aus The Clone Wars oder den Prequels), hat der Jedi-Rat auch einigen Spielraum dabei zu definieren, was die ominöse große Prüfung ist. Für viele Padawane in den Prequels war es, wie für Anakin Skywalker, der Ausbruch der Klonkriege und für Ahsoka Tano wäre es die Falschanklage nach dem Anschlag auf den Jedi-Tempel gewesen - alles eher "untraditionelle" Prüfungen, aber auch Obi-Wan Kenobi wurde schon zum Jedi-Ritter erhoben, nachdem sein Meister verstorben war und er dessen Mörder seinerseits scheinbar zur Rechenschaft gezogen hatte. Die großen Prüfungen sind für jeden Jedi unterschiedlich, soweit die Lore, aber der Rat kann es sich auch ziemlich einfach machen und ein einschneidendes Ereignis im Leben eines Padawans zu dessen großer Prüfung erklären. Unterm Strich müsste es jedoch etwas sein, bei dem sich ein Jedi-Padawan auch wie ein echter Jedi verhält - womit wir auch bei dem Punkt wären, was passieren würde, wenn ein Padawan an seiner "großen Prüfung" scheitert. Jedi-Padawane wie Freedon Nadd oder Exar Kun hatten alle Jedi-Künste gemeistert, scheiterten jedoch daran ihre charakterlichen Fehler zu erkennen und zu korrigieren - Nadd und Kun waren zu arrogant und sahen es so, dass sie die Beförderung zu Rittern einfach verdient hätten, weil sie ihren Padawan-Kollegen haushoch überlegen waren. Nadd und Kun verließen den Jedi-Orden, nachdem sie an der letzten großen charakterlichen und ideologischen Prüfung scheiterten - nämlich anzuerkennen, was von ihnen als Jedi-Ritter verlangt werden würde. Nadd erklärte sich selbst zum Jedi-Ritter, nachdem er seine legendäre Jedi-Kampfmeisterin im Duell erschlagen hatte - Kun verließ seinen Meister, um selbst nach größerer Macht zu suchen, die ihm sein Meister verwehrt hatte, wobei er sich auch als vollwertiger Jedi-Ritter ausgab. Man kann seinen Mentor schon übertreffen, aber es ist nicht jedihaft das Meister-Padawan-Verhältnis einseitig aufzulösen.
Arn hat aufgrund seiner persönlichen Geschichte (das Artilleriefeuer, das ihn verstümmelte und seinen Meister tötete stammte von Sklavenjägern) zwar ein Problem mit Sklaverei und Sklavenhändlern wie den Brüdern auf Mek-Sha, doch er ist ansonsten ein vorbidlich ausgeglichener und motivierter Jedi-Padawan, dessen einzige bisher erkennbare dunkle Seite darin liegt, dass er gegenüber Sklavenjägern Impulsen der dunklen Seite nachgeben könnte. Das macht ihn aber noch lange zu keinem Anakin Skywalker, der weit gröbere Probleme und dunklere Tendenzen hatte. Es stünde kaum etwas dagegen, dass Arn demnächst zum Jedi-Ritter befördert wird, zumal ihn das von Tau Idair los lösen würde. Arn könnte dann Gnost-Dural als Assistent dienen, denn für einen Großmeister ist zumindest in der Legends-Lore nicht ungewöhnlich einen vollwertigen Ritter an seiner Seite zu haben.
Das Meister-Padawan-Verhältnis von Tau Idair und Arn Peralun ist allerdings auch noch relativ jung (erst seit 6.0) und bisher fehlt dem Duo noch ihre "große Prüfung", denn es war Tau die schon auf Ossus keinen Padawan haben wollte und sich als Mentorin für ungeeignet hielt. Tau sieht sich eher als unfreiwillige, aber geborene Kriegerin der hellen Seite (so widersprüchlich das für eine Jedi auch klingen mag) und nicht wie eine Bewahrerin der Jedi-Traditionen. Tau zweifelt wohl daran, was sie einem Padawan, außer zu töten, beibringen kann. Doch Tau muss kein zweiter Gnost-Dural sein, was sie aber leider nicht so sieht. Dass Arn zudem mehrfach mit seinem Faktenwissen auftrumpft und von Gnost-Dural persönlich unterwiesen worden zu sein scheint könnte für Tau noch umso schwerer zu akzeptieren sein, weil Arn Gnost-Dural dadurch sehr ähnlich gemacht wurde. Tau idealisiert Gnost-Dural wohl als Jedi-Mentor und Arn wirkt auf mich auch wie der perfekte Gnost-Dural-Schüler, aber stattdessen wurde er Tau zugeteilt, die Arns intellektuelle Talent eben nicht teilt und doch kann ihr Arn genau wegen dieser Talente höchst nützlich sein und weil er doch einiges von ihr lernen kann sollte das auch Taus Selbstwertgefühl verbessern. Aber bis 7.0 wissen wir nichts mit Sicherheit. Gnost-Dural hat Tau wohl auch deshalb für Arn als Mentorin ausgesucht, weil er mehr sehen soll als nur Bibliotheken und Archive, zumal die Republik und der Jedi-Orden sich einmal mehr in einem Krieg befinden. Es wäre zwar leicht Arn wegen seiner früheren Verwundung auf Dauer in Schutz zu nehmen und vor allem möglichen Übel zu schonen, doch käme er dadurch über sein Trauma hinweg oder würde es nur noch weiter vertieft? So nützlich Arn für Gnost-Dural auch sein mag, er will ihn nicht seiner Zukunft und seiner Chancen als rundum ausgebildeter Jedi-Ritter berauben.
Vielleicht schätze ich Arn auch etwas falsch ein, weil er mich an den kanonischen Jedi-Padawan Reath Silas erinnert, einen höchst intellektuell veranlagten Jedi-Schüler, der sich nichts mehr als das ruhige Leben in den Archiven gewünscht hätte. Doch stattdessen hielt das Schicksal für ihn eine Karriere an der Front der republikanischen Expansion ins Outer Rim bereit. Arn scheint sich die Karriere in den Jedi-Archiven allerdings auch nicht gewünscht zu haben und bis auf die bereits erwähnte Episode auf Mek-Sha wirkt er auch nicht so, als ob ihn die Dämonen der Vergangenheit in Form einer posttraumatischen Belastungsstörung heimsuchen würden. Arn mag sich wohl wirklich notgedrungen darauf spezialisiert haben, jahrelang mehr mit seinem Kopf, als mit seinem Lichtschwert zu arbeiten, doch nun, da er wieder unter Jedi ist, könnte er doch noch jener Jedi-Ritter werden, der er auch ohne seine Verwundung sein hätte können.
Nach aktuellem Wissensstand dürfte Manaan höchstens in der Kolto-Verarbeitung etwas mit Sklaverei zu tun haben, da jedoch wohl weil es für die Imperialen notwendig ist Selkath-Arbeiter einzusetzen und weil Selkath-Kollaborateure ihre Bevölkerung wohl als Zwangsarbeiter an das Imperium verkauft haben. Das ist nicht ganz jenes Szenario, das Arns Leben einst auf den Kopf gestellt hat. Manaan hat zudem den einzigartigen Vorteil, das man hier an der Quelle zum Allheilmittel Kolto sitzt, ein ganz krasser Gegensatz zu Dakot VII wo Arn seine Cyborg-Transformation durchlief, da Kolto dort nicht verwendet wurde. Vielleicht wird Arn auf Manaan darüber nachsinnieren, wie Kolto sein altes Leben gerettet hätte, doch genau das kann ich mir nur vorstellen, wenn Arn in 7.0 überraschend an seiner Rolle als Jedi und Padawan zu zweifeln beginnt. Vielleicht wird 7.0 zu Arns großer Prüfung, da ich davon ausgehen würde, dass er in diesem Addon sicher noch an Tau Idairs Seite kämpfen wird. Arn scheint mir reif dafür zu sein, nach 7.0 als Jedi-Ritter weiterzukämpfen. Er war auf Dantooine auch schon zu perfekt, um sich nicht als potentieller Jedi-Ritter qualifiziert zu haben - gerade weil er Meister Vinyor Tesh vehement widersprach (was Gnost-Dural ja durchaus gefallen zu schien). Manaan zu befreien und Malgus nach Elom zu verfolgen ist jedoch eine riskante Reise, denn Elom wird das dritte Mal sein, dass Arn Malgus verfolgt. Tau Idair, der ich noch die besten Chancen für ihren Kampf gegen Malgus ausgerechnet hätte, wird Malgus auf Elom erst zum zweiten Mal gegenüberstehen. So wie der letzten Kampf auf Corellia ausging wird es auch diesmal keine Garantien geben, dass Meister und Padawan lebend davonkommen werden. Da kann man sich schon fragen, ob BioWare eher bereit sein könnte Tau Idair oder Arn Peralun zu opfern?
Arn ist meiner Einschätzung nach ein Fan-Favorit, mehr als es Tau Idair ist, obwohl sie den komplexeren Charakter abgeben würde - vor allem wenn ihr Padawan sein Leben lassen würde. Eine trauernde Tau ist wohl auch auch das gefährlichste Szenario für Darth Malgus, denn wie wir wissen, hat Tau durchaus Erfahrung damit Sith-Berserker aus dem Verkehr zu ziehen. Seit Ossus stünde eine Konfrontation zwischen Tau und Malgus ohnehin aus, denn Malgus ist für die Zerstörung von Taus temporären Heim verantwortlich und auf Corellia hat er sie und Arn beinahe getötet, als er wie ein alter Spielverderber einfach die Plattform unter ihnen in die Tiefe stürzen ließ. Leider haben wir seit Corellia nicht allzu viel von Tau Idair gesehen, doch aus ihren Erzählungen auf Ossus wissen wir, dass sie schon die erste Schlacht um Corellia erlebt hat und dort ihre sehr prägenden Kampferfahrungen als Jedi-Ritterin sammelte. Gezwungen sein noch einmal um Corellias Freiheit zu kämpfen und mit skrupellosen Sith konfrontiert zu sein - das kann doch nicht ganz folgenlos für jemanden geblieben sein, der selbst Jahre nach der ersten Schlacht von Corellia noch Albträume und Selbstzweifel wegen dieser zu haben schien. Ja, ich will es nicht hoffen, aber für einen spannderen Plot könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Arn Peralun bald stirbt - um die Jagd nach Malgus zu einer emotionaleren Affäre zu machen.
Es kann jedoch auch anders kommen und der Auftritt von Aryn Leneer ist da ein möglicher Hinweis, denn Leneer hat einst ihren Meister durch Malgus verloren. Zwar könnte Leneer helfen Tau nach Arns Tod Trost zu spenden, doch ihre eigenen Rachegefühle gegenüber Malgus sind keineswegs erloschen. Leneer ist zudem Empathin und könnte ihre Emotionen auf andere übertragen, sodass sie Tau eher in ihrem Rachedurst bestärken würde. Würde jedoch Tau im Kampf gegen Malgus sterben, etwa indem sie sich unabhängig von ihren überlegenen kämpferischen Fähigkeiten opfert, indem sie einen tödlichen Schwerthieb abfängt, der sonst Arn das Leben gekostet hätte - dann hätten Arn und Aryn Leneer einiges gemeinsam und Aryns Sympathie für Arn könnte diesen negativ beeinflussen. Taus Tod erscheint mir auf den ersten Blick unlogischer, eben weil ihre Konfrontation mit Malgus seit Ossus aufgebaut wurde und weil sie ein kämpferisches Naturtalent sein sollte - so jemand stirbt doch nicht? Und genau deshalb könnte sie Malgus Klinge zum Opfer fallen, eben weil man nicht damit gerechnet hätte. Aryn Leneer müsste dann vielleicht in die Rolle der informellen Mentorin für Arn schlüpfen und dieser hätte dann schon seinen zweiten Meister verloren, was ihn auch in eine Krise stürzen müsste. Malgus wäre jedoch ein sehr spezifisches Ziel und Aryn Leneer wäre ein sehr starker Einfluss auf einen sonst perfekten Jedi, dessen Selbstzweifel nun jedoch auch soweit gingen, dass er sich vielleicht nicht sicher ist, ob er Malgus wie seine Meisterin im Zweikampf bezwingen könnte. Malgus und Arn sind sich ähnlich, soweit es ihre Cyborg-Körper betrifft, doch Arn ist jünger und unerfahrener. Dennoch könnte er eben wegen seiner Jugend und seines noch unverbrauchten Potentials mit etwas Hilfe von der dunklen Seite durchaus einen "glücklichen" tödlichen Treffer gegen Malgus landen. Malgus ist keineswegs unverwundbar und sein inneres Feuer brennt sicher nicht mehr so heiß wie das eines um ein halbes Jahrhundert jüngeren Mannes. Arn durch Taus Tod mit der dunklen Seite liebäugeln zu lassen würde meiner Meinung nach zur Star Wars-Tradition passen, in der Schüler ihre Mentoren rächen, so wie Obi-Wan, so wie Luke Skywalker, so wie Rey. Man könnte jedoch auch einen Twist nutzen und stattdessen Tau Rache für ihren Schüler suchen lassen, was zumindest in den Filmen noch nie zu sehen war (mal abgesehen davon, dass Obi-Wan in Episode III vorschlug gegen Palpatine anzutreten und Kanan Jarrus besiegte den Groß-Inquisitor in REBELS wohl auch nur weil er dachte dieser hätte zuvor Ezra Bridger getötet).
In 7.0 Arns Aufstieg zu erleben bietet eine ganz besondere Möglichkeit für die beiden Jedi-Klassen, sollten diese nun Mitglieder des neuen Jedi-Rats sein, denn dann könnte man am Ende des Addons eine kurze Zeremonie einführen, in der Arn zum Jedi-Ritter ernannt wird. Eine solche Zeremonie könnte allerdings auch für alle anderen republikanischen Klassen zugänglich sein, auch wenn man nicht über Arns Beförderung mitabstimmen darf. Mit Ausnahme der Klassenstory des Jedi-Ritters haben wir in SWTOR seit Kira Carsen keinen Ritterschlag eines NPCs mehr erlebt und das ist auch schon wieder fast 10 Jahre her. Bei Nadia Grells und Jaesa Willsaams Beförderungen durften wir ja leider nicht dabei sein, da könnte man es uns zumindest erlauben Arns Aufstieg zum vollwertigen Jedi-Ritter beizuwohnen, auch wenn imperiale Klassen nie etwas davon zu sehen bekommen werden. Alles schön und gut, aber wäre es nicht sogar passender einer Jedi-Beerdigung beizuwohnen, denn immerhin haben wir gerade im Kanon (Prequels und Serien) mehr von diesen gesehen, als von Ritterschlägen (ich kann mich sogar nur daran erinnern, wie Kanan Jarrus von einer Vision zum Ritter ernannt wurde)? Wo würde man Taus oder Arns Körper allerdings verbrennen, wenn der Jedi-Orden derzeit heimatlos ist? Räumt die Allianz ein Landefeld auf Odessen frei? Eine Beerdigung auf Odessen hätte zumindest den Episode VI-Vibe.