Stammt der Titel Legacy of the Sith nun vom Flashpoint of Elom oder der Operation rundum die R4 Anomalie?
Vor einiger Zeit habe ich wieder einmal darüber spekuliert, dass es Sinn machen würde, wenn Sith-Kulte in den Jahren seit Vitiates Sturz als Sith-Imperator einen deutlichen Aufschwung erlebt hätten. Es war ja Vitiate, der mehr als 1000 Jahre lang nicht nur lebende, sondern auch als Geister fortbestehende Sith-Lords als mögliche Bedrohung für seine Herrschaft und Unsterblichkeit betrachtete. Relikte und sterbliche Überreste mussten weggeschlossen werden und so entstand dann auch der Nexus der dunklen Seite im passenderweise so betitelten Dunklen Tempel auf Dromund Kaas. Man könnte fast meinen Vitiate hätte die Arbeit der Jedi erledigt, indem er das Vermächtnis der Sith verschwinden lassen wollte.
Wie gefährlich solche Kulte um einzelne Sith-Lords sein können hat schon Revan bewiesen, wobei sich argumentieren ließe, dass die Revaniter bis zu Revans "Wiederauferstehung" eine eher bedeutungslose und aufgrund ihrer reformwilligen Ideologie sogar positive Kraft innerhalb des Sith-Imperiums dargestellt haben. Die Revaniter wurden erst zur Gefahr, als sie tatsächlich auf ihren Messias trafen. Der obskure Sith-Kult, der nun in Legacy of the Sith auftreten wird und eine Operation auslöst erweckt da natürlich mein Interesse. Man besucht ja auch kein Grab, keine Ruinen oder eine Waffenkammer, sondern eine verwaiste Raumstation die von diesem Kult scheinbar in eine Horrorshow umgewandelt wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass der Kult eine Variante des Massenschattengenerators von Malachor V nachgebaut hat, doch die bereits im Concept Art zu sehenden Gewächse lassen vermuten, dass man die Lücken im Bauplan mit etwas Sith-Alchemie gekittet hat.
Revans Masseschattengenerator war eigentlich keine Waffe der Sith, jedenfalls wurde sie noch von Revan entwickelt als er ein Jedi-Ritter und General der Republik war. Die grundlegende Technologie könnte allerdings durchaus von den Sith gestammt haben, denn Malachor V war auch der Sitz von Darth Revans späterer Trayus-Akademie, die auf eine ältere Struktur des antiken Sith-Imperiums zurückging. Ist 7.0 der Zeitpunkt an dem wir die Revaniter wiedersehen werden? Oder steckt vielleicht ein anderer dunkler Lord der Sith hinter dem Bau dieser Superwaffe?
Mir würde da schon ein Name einfallen - Terrak Morrhage, ein Sith-Lord mit einem so alten Namen, dass er noch nicht einmal den Darth-Titel führte. Bekannt ist Morrhage vielleicht manchen aus der Klassenstory des Jedi-Botschafters und es könnte sich mit 7.0 lohnen diese noch einmal zu spielen, sollten es wirklich seine Anhänger oder Opfer sein, die nun Revans ultimative Geheimwaffe recyceln wollen. Was für Morrhage sprechen würde wäre seine "Herkunft", denn das Grab und der Tempel Morrhages liegen auf Malachor III und damit direkt in der Nachbarschaft zu Revans Hinterlassenschaften. Nachdem der Jedi-Orden diese Welten zwar erforscht, aber nie hinreichend "gesäubert" hat dürfte das Malachor-System zu einer Spielwiese für den Imperialen Bergungsdienst (Colonel Golah führte Ausgrabungen auf Malachor II durch) und einzelne Sith-Lords aus der Sphäre für Altes Wissen geworden sein (sogar Darth Thanaton besuchte Malachor III). Terrak Morrhage war außerdem ein Meister der Sith-Alchemie, mit der er sogar Jedi-Meister seinem Willen unterwerfen konnte. Allerdings blieb auch Terrak Morrhage sterblich und konnte nur mit der Hilfe des schwer verletzten jungen Jedi-Ritters Parkanas Tark aus seinem Grab wiederauferstehen. Als Lord Vivicar schien Morrhage nach Jahren oder gar Jahrzehnten in Tarks Körper schließlich von Malachor III entkommen zu sein, wobei er als solcher nicht überraschend auch Technologie des modernen Sith-Imperiums in seinen Besitz bringen konnte. Morrhages Geist wurde in der Botschafter-Klassenstory nie vernichtet, sondern nur besiegt und er schwor Rache. Als Lord Vivicar konnte Terrak Morrhage wohl seine ersten Anhänger und den Imperialen auf Malachor III sammeln und so gelang es ihm zweifellos auch sich sein imperiales Flaggschiff zu besorgen. Ein Sith der Jedi-Meister in den Wahnsinn treiben, seinen Körper wechseln und als Geist weiterexistieren kann? Terrak Morrhage hatte zumindest das Talent zu einem Sith-Imperator, auch wenn er am Ende zu einfach besiegt werden konnte.
Terrak Morrhage hätte zweifellos die Macht sich die Kontrolle über eine Gruppe von Anhängern zu sichern, doch seine Vendatte richtete sich primär gegen den Jedi-Orden. Die Jedi sind nun zwar geschwächt und damit anfällig für einen vermeintlichen Todesstoß durch ihren (aus seiner Sicht) größten Feind, doch damit hätten die Imperialen kein Problem. Außerdem ist die Superwaffe der Kultisten scheinbar unbeweglich und nur irgendwo im Nirgendwo platziert. Da könnte man sie auch belagern und aushungern, da sie ansonsten keine große Gefahr darstellen. Außer die Superwaffe ist kein Masseschattengenerator, was aber dem Teaser widersprechen würde, dass man die Waffe vielleicht aus früheren Spielen kennen könnte. Als Ops dürfte sich das Szenario ähnlich gut eignen wie einst auf Rishi oder Dxun, eine lokale Bedrohung, aber kein Auslöser für eine galaxisweite Krise.
Ich fände Morrhages ursprüngliche Waffe da viel gefährlicher, jedenfalls für die Sith. Sollte er seine Seuche adaptiert haben, sodass sie auch Sith-Lords befallen kann, dann wäre Acinas Sith-Imperium geliefert. Die Republik hat ja schon mehrmals bewiesen, dass sie auch ohne den Einfluss des Jedi-Ordens oder mit nur einer handvoll aktiver Jedi-Ritter überleben kann. Aber im Sith-Imperium würde der Ausfall eines Großteils des Sith-Ordens zu einer Staatskrise führen. Natürlich würden nicht-machtsensitive Imperiale die frei gewordenen Positionen übernehmen, doch schlussendlich würden die Sith wohl die Kontrolle über ihr Imperium verlieren.
Wenn es weder eine Gruppe übrig gebliebener Revaniter oder Anhänger Terrak Morrhages sind, dann könnte es vielleicht auch eine Gruppe sein, die auf Malachor V heimisch ist. Sollten einst Sith in der Nähe gewesen sein, als Revan den ersten Masseschattengenerator auf Malachor V in Betrieb nahm, dann hätte sich diesen in der Macht ein besonderes Schauspiel geboten, etwas das vielleicht sogar zu einem quasi-religiösen Erlebnis wurde. Der Verlust an Leben, die Gewalt der Zerstörung und die Auswirkungen, die einerseits Meetra Surik ihrer Verbindung zur Macht beraubten, andererseits aber den Körper des späteren Darth Nihilus vernichteten, sodass dieser nur noch als schattenhafte Gestalt innerhalb seiner Roben und Maske existieren konnte - könnten ihren ganz eigenen Kult hervorgebracht haben. Dank Rogue One wurde zumindest im Star Wars Kanon nun Macht-Kulten Tür und Tor geöffnet, wobei einer dieser später sogar die auf Jedha durch den Todesstern verursachte Zerstörung zum Ziel ihrer Verehrung machte. Heta Kols Gruppe ist vielleicht nicht die einzige, die aus den Mandalorianischen Kriegen hervorgegangen ist.