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7.0 Spekulationen: Das legendäre Dathomir

The Clone Wars hat nun schon die eine oder andere Welt in SWTOR inspiriert und auch wenn ich mir Kashyyyk mehr als die meisten anderen wünschen würde, Dathomirs Auftritt in SWTOR wäre mittlerweile auch eine Möglichkeit...

Die Geschichte von Dathomir ist in Kanon und Legends durchaus etwas nebulös, dass der Planet jedoch für SWTOR interessant sein könnte liegt vielleicht auch an Jedi: Fallen Order, wo er zuletzt Verwendung fand und uns damit konfrontierte, dass auch im neuen Kanon eine vergangene Zivilisation schon ihre Spuren auf Dathomir hinterlassen hat. SWTOR bewegt sich allerdings außerhalb des neuen Kanons, aber der Planet ist meiner Meinung nach ohnedies groß genug, um Problemen zwischen Kanon und Legends aus dem Weg gehen zu können - ansonsten wäre es wohl auch unmöglich gewesen Onderon in SWTOR umzusetzen.

 

Mit diesem lästigen Thema aus dem Weg, möchte ich mich Dathomir nun vorwiegend wegen seiner Legends-Lore zuwenden. In den Legends (und diese sind in SWTOR ja noch relevant) gab es auf Dathomir ein von den "ausgestorbenen" Kwa erbautes Hyperraumtor, das einst zu einer Art Stargate-Netzwerk gehört hatte, mit welchen auch Welten wie Tython oder Lehon aka Rakata Prime erreicht werden konnten. Diese Tor-Technologie kennen wir auch von den Gree, welche seinerzeit mit den Kwa in Verbindung gestanden sein sollen. Die Kwa selbst waren eine machtsensitive Repitilienspezies, die vor allem dadurch für die galaktische Geschichte relevant wurde, weil sie es waren, die den Rakata den Gebrauch der Macht und die Grundlagen ihrer Technologie beigebracht haben. Als sich die Rakata ihr Imperium schufen hätten sie die Kwa beinahe ausgerottet und das Stargate-Netzwerk der Kwa wurde von diesen notgedrungen versiegelt. Über die Jahrtausende degenerierten die überlebenden Kwa zur nur noch semi-intelligenten Spezies der Kwi (einer blaugefärbten Mischung aus T-Rex und Velociraptor, die sich für SWTOR durchaus verwenden ließe). Sollten die Kwa und die Gree einst die Möglichkeit besessen haben ihre jeweiligen Stargate-Netzwerke miteinander zu verbinden, dann könnte Kephess vielleicht hier gestrandet sein.

 

Dathomirs hoher Bekanntheitsgrad in Kanon wie Legends kommt jedoch von den Hexen von Dathomir, den einheimischen Machtnutzer-Kulten, deren dunkelster Ableger (in den Legends) die Nachtschwestern gewesen sind. Jahrtausende vor Asajj Ventress und Mutter Talzin hat man hier vielleicht noch etwas Freiraum die gesellschaftlichen Verhältnisse auf Dathomir frei zu gestalten und Gruppen einzuführen, die irgendwann ausgelöscht wurden oder untergegangen sind. Selbst in den Legends waren die Hexen von Dathomir hinsichtlich ihrer Lore ja einer Evolution unterworfen, denn bis zur Comicreihe Dawn of the Jedi (welche uns auch Tython als Sitz des Vorgängers des Jedi-Ordens präsentierte) entstanden die Hexen angeblich aus den Nachfahrinnen und Schülerinnen einer gestrandeten oder verbannten Jedi-Ritterin namens Allya. Dawn of the Jedi etablierte jedoch, dass schon in grauer Vorzeit eine menschliche oder menschenähnliche Bevölkerung auf Dathomir lebte, deren Schamanen mit der Macht umgehen konnten. Dementsprechend wurden einige Vertreter dieser Schamanen einst unter mysteriösen Umständen auch nach Tython "eingeladen" und leisteten ihren Beitrag zur Gründung des späteren Jedi-Ordens. In der von SWTOR auch gerne zitierten Darth Bane-Trilogie des einstigen BioWare-Autors Drew Karpyshyn spielte Dathomir sogar eine Rolle als Sitz einer der niederen Sith-Akademien von Lord Kaans Bruderschaft der Finsternis. Man könnte Dathomir samt seiner Hexen also durchaus für SWTOR verwenden.

 

Eines sollte man natürlich nicht vergessen, Dathomir ist so oder so nicht bloß die Heimat der dunklen Nachtschwestern, die mit ihrer Magie ganz hilfreich für Darth Malgus Pläne sein könnten. Es gab in den Legends auch die helleren gewöhnlichen (menschlichen) Hexen von Dathomir in ihren unterschiedlichen Clans. Und im Kanon gibt es zumindest noch die als Krieger erzogenen und trainierten Nachtbrüder, wobei diese alle Zabrak zu sein scheinen. Selbst wenn wir Dathomir nur in einmal innerhalb eines Flashpoints besuchen dürfen, ich würde mir zumindest erhoffen, dass wir vielleicht eine Gefährtin (oder einen Gefährten) von Dathomir erhalten können. Mit den Galactic Seasons könnte sich ja eine solche Möglichkeit ergeben. Waffentechnisch sehe ich nur ein Problem mit den Bögen der Nachtschwestern, Schwerter mit zusätzlichen Energieklingen wären hingegen kaum ein Problem für SWTORs Designer. Dass man Söldner auf Dathomir rekrutieren könnte wäre durchaus eine Idee für Darth Malgus, aber Maul hat in The Clone Wars ja auch nichts anderes getan, als er die Nachtbrüder für seine Zwecke einspannte und dann vergeblich in einem Kampf gegen die Separatisten verheizte. Doch die Nachtbrüder überlebten sogar Darth Mauls Versuche Sidious und Tyranus zu stürzen, um in Fallen Order dann Jedi-Meister Taron Malicos zur Seite zu stehen. So nebenbei bemerkt würde ich mir von Dathomir auch wünschen, dass wir endlich Körpertattoos als Charakter-Anpassungsoption erhalten, selbst wenn diese auf Zabrak beschränkt bleiben (obwohl Malicos als Mensch auch eine Art von Branding oder Tattoo trug, aber er lebt ja leider nicht in SWTOR). Zabrak mit freiem Oberkörper wären für mich zumindest interessanter, wenn sie auch auf diesem tätowiert wären und nicht so "nackt", immerhin waren es Maul und seine Zeitgenossen ja auch.

 

Die Jedi wissen von Dathomir, die Sith ebenso (sonst hätten sie zu Kaans Zeiten auch keine Akademie auf Dathomir errichtet), aber der Planet ist wohl noch ziemlich neutral. In SWTOR wurde Dathomir bis jetzt bestenfalls am Rande erwähnt, aber ich erinnere mich vage daran, irgendwo schon einmal von Dathomir gelesen zu haben (wahrscheinlich in der Rekrutierungsmission für den Sternenfestungs-Gefährten K'krohl). Woran ich mich jedoch ebenfalls erinnern kann ist Datamining, das in der 4.0-Ära auch schon einmal einen Rancor-Gefährten anteaserte. Damals erschienen KM-Gefährten noch ohne thematischen Zusammenhang, mit Dathomir wäre das allerdings anders. Vermutlich wäre der Rancor-Gefährte im Vergleich zu Rancor-Mounts oder Rancor-NPCs wohl nur ein Zwerg-Rancor, aber die Züchtung von Tieren mit Zwergwuchs ist im Grunde nichts neues. Selbst die meisten anderen Tier-Gefährten sind im Schnitt kleiner als ihre Gegenstücke in freier Wildbahn. Zumindest in den Legends waren die Hexen von Dathomir dafür bekannt, auf Rancoren zu reiten und diese zähmen, sowie trainieren zu können. Klon-Imperator Palpatine nutzte sogar mittels Sith-Alchemie modifzierte Rancoren, um seine Zitdalle auf Byss zu beschützen. Eine der Je'daii aus den Dawn of the Jedi-Comics wiederum hatte mittels Je'daii-Alchemie ihrem Rancor sogar Flügel verliehen und Hutten halten sich Rancoren ja ohnehin gerne. Neben Söldnern könnte Dathomir also auch speziell gezüchtete oder trainierte Rancoren verkaufen. Die von einer Dathomiri abstammende Jedi-Prinzessin Tenel Ka wählte sogar einen ausgehöhlten Rancor-Zahn als Ausgangsbasis für ihr Lichtschwert, womit ich mir auch das eine oder andere neue Lichtschwertmodell vorstellen könnte.

Dathomiri die als Jedi oder Sith trainiert wurden gab es in den Legends noch deutlich mehr als Asajj Ventress. Rancor-Mounts, Rancor-NPCs und Schwertkämpferinnen in knappen Outfits, aber auch Zabrak-Krieger mit freiem Oberkörper (damit jeder was zu sehen bekommt) - das wäre Dathomir. Man kann es sich auf Dathomir sogar aussuchen, ob man die Hexen entweder im Legends-Stil als langhaarige Amazonen (etwas für die Wonder Woman-Fans) oder in ihrer TCW-Form mit blasser Haut und eher unkonservativen Haarschnitten auftreten lässt. In der Legends-Lore ist Dathomir natürlich auch so etwas wie die Heimat von allerlei Outfits im Beastmaster-Look.

 

Dathomir hätte in meinen Augen den großen Vorteil, dass der Planet keine großen Städte besitzen würde und kleine Siedlungen perfekt zur Lore passen. Kleine Siedlungen in der Wildnis, mit Rancor-Farmen und vielleicht düstere rote Wälder, mit Tümpeln in denen vielleicht auch das für Dathomir einzigartige Wasser des Lebens gefarmt werden kann. Malgus ist ja mittlerweile ziemlich alt (73+ Jahre, außer er war auch mal in Karbonit eingefroren) und wir zumindest aus TCW, dass das Wasser des Lebens die körperlichen Eigenschaften einer Person drastisch verändern kann, so wurde aus dem schmalen Savage Opress, dann durch ein Ritual der Nachtschwestern der muskulöse Hüne, der bei seinem ersten Auftritt als Count Dookus neuer Attentäter sogar Blasterfeuer tanken konnte. Mutter Talzin besaß sogar die Fähigkeit mit Hilfe ihrer Magie Cyborg-Beine für Darth Maul zu konstruieren und dessen Geisteszustand nach 10 Jahren Isolation und Schmerz zu heilen. Gerade dieser letzte Aspekt von Talzins Heilkunst könnte für Darth Malgus interessant sein.  Sollte Malgus nach Dantooine weiterhin medizinische oder machttechnische Hilfe benötigen kann er sich wohl schlecht an den Jedi-Orden wenden und die Heilkünste der Sith (sofern man von solchen sprechen kann) stünden ihm auch nicht länger zur Verfügung. Die Hexen von Dathomir als neutrale Fraktion wären da eine mögliche Anlaufstelle für Malgus. Es gibt ja auch Dinge die man mit Kolto oder Bacta nicht heilen kann. Ich will aber auch nicht die Spezialfähigkeit der Nachtschwestern verschweigen, die in TCW die Möglichkeit besaßen ihre verstorbenen Schwestern als Zombie-Soldaten wieder zu erwecken. So eine abtrünnige Nachtschwester könnte also weit mehr tun als Malgus Psyche zu reparieren und ihm auch noch eine Zombie-Armee zur Seite  stellen. Kaon lässt grüßen! So ein Kampf gegen Zombies wäre fatal und vielleicht genauso unmöglich wie der einstige Versuch Ziost zu retten, da selbst die gefallenen eigenen Soldaten zu Gegnern werden könnten, die sich mit jeder Welle von Belebungsenergie neu aufrappeln können. Man stelle sich vor, wenn Malgus diese Magie der Nachtschwestern auf einem Schlachtfeld einsetzen würde - Death Troopers in SWTOR. Da es durchaus auch einige beschädigte Rüstungssets gibt, könnte man ja durchaus diese für die Zombies verwenden. Da sticht im Moment allerdings vor allem das Rüstungsset der Sith-Trooper aus KotOR I heraus und um dieses verwenden zu können müsste es irgendwo ein Schlachtfeld geben, das seit 300 Jahren keiner besucht hat, um die dort gefallenen Truppen zu bestatten. Für den Imperialen Bergungsdienst wäre ein solcher Fund jedoch ein Wunschtraum und Dantooine hat auch Colonel Golah zurückgebracht, der auf Tatooine schon einmal mit einer Art von Zombies Erfahrung gesammelt hat. Für die Mandalorianer wäre Dathomir weit weniger interessant, da es hier kaum etwas zu holen gibt. Mangels orbitaler Verteidigungsplattformen, Raumjägerstaffeln und dergleichen könnte man den Planeten zwar relativ gut angreifen oder sich hier auch verstecken, aber die Einheimischen sind nun einmal Hexen. Selbst Heta Kols Pseudo-Kreuzritter hätten wohl ihre liebe Not mit einem Heer von Zombies.

 

 

Ich fände einen Besuch auf Dathomir in SWTOR auch deshalb interessant, um zu sehen, was Charles Boyd als kreatives Mastermind mit der Welt anstellen würde. Charles hat sich bereits Onderon und Umbara zugewandt, wobe ich Umbara nie im Leben als Teil von SWTOR erwartet hätte. Während Umbara jedoch nur in der Serie vorkam, hätte man zu Dathomir sowohl den Auftritt in der Serie, die Beschreibung in Christie Goldens Roman DARK DISCIPLE und nicht länger kanonische alternative Landschaftsbilder aus den Legends-Romanen oder dem Legends-Comic Infinity's End - Das dunkle Portal. Als eine der Welten von Star Wars Galaxies könnte man sich aber auch gleich beim ersten Star Wars MMORPG bedienen.