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Die Hand des Imperiums ist großartig (zumindest rollenspielerisch)

Die Zusammenarbeit mit Timothy Zahn für den Copero-Flashpoint war wohl tatsächlich ein Anfang, auf den mit der neuen Hand auch ein weiteres Stück der Zahn-Kreationen gefolgt ist...

Mara Jade ist neben Großadmiral Thrawn wohl Timothy Zahns bekanntester Beitrag zur Star Wars Lore (wenn auch vorwiegend der Legends) und ähnlich wie Thrawn war Mara Jades imperiale Vergangenheit zunächst auch finsterer als man im Nachhinein annehmen würde. In Zahns Thrawn-Trilogie wurde uns die einst loyale Hand des Imperators als ehemalige Rivalin Vaders und persönliche Agentin Palpatines vorgestellt, die unter anderem im Gebrauch von Lichtschwertern und der dunklen Seite unterwiesen worden war. Vor allen späteren Auftritten Mara Jades stand sie durchaus wie eine dunkle Jedi dar, die zudem mit ihrem Geheimdiensttraining auch an eine potentielle Meuchelmörderin erinnerte - denn immerhin tauchten mit den Noghri Todesschwadronen auch solche (allerdings Darth Vader gegenüber loyale) in der Thrawn-Trilogie auf.  Als Hand des Imperators war Mara Jade dazu ausgebildet worden sich die Finger schmutzig machen und sogar hochrangige Imperiale aus dem Weg zu räumen.

 

Jahre oder eher über ein Jahrzehnt später folgte dann die Hand of Judgment-Duologie (mit den Romanen Allegiance und Choices of One) welche Mara Jade in ihrer Rolle als Hand des Imperators zeigte, doch da lagen bereits unzählige Romane dazwischen welche ihre Beziehung zu Luke Skywalker vertieft und sie zur größten weiblichen Heldin des Expanded Universe gemacht hatten. Die erlösungswürdige Schurkin, die sich in der Thrawn-Trilogie noch mit dem angeblichen Schmugglerkönig und Erben Jabba the Hutts, Talon Karrde, durchgeschlagen hat wurde nun zu so etwas wie einer "hellen Sith" umgeschrieben. Die neue oder endgültige Mara Jade wurde zu einer Heldin wider Willen, die zwar dem unverbesserlichen bösen Palpatine diente, aber das mit gutem Gewissen und intakter Moralvorstellung tat, weil sich Palpatine in ihrem Fall die Mühe machte seine wirklich niederträchtigen Absichten zu verschleiern oder so zu formulieren, dass Mara Jades Idealvorstellung des Imperiums und seines Imperators intakt bleiben konnten. Post-Episode III machte Zahn Palpatine quasi zu einem Mikromanager, der Mara Jade als Hand des Imperators genauso manipulierte und für sie den guten Onkel spielte wie einst für Anakin, ehe dieser zu Darth Vader wurde.

 

Nachdem sich das Konzept einer Hand des Imperators als so populär entpuppt hatte, wurden über die Jahre noch weitere Hände des Imperators eingeführt, die allerdings allesamt weit weniger interessant zu sein scheinen. Vor allem in Referenzwerken für  Star Wars RPGs (Pen & Paper, nicht Videospiele) und unzähligen anderen Guides wurde die Lore um die Hände des Imperators ausgebaut. Mir in Erinnerung geblieben ist neben Mara Jade aber gerade einmal die vermeintliche Konkubine des Imperators, Roganda Ismaren, die ihren machtsensitiven Sohn mit einem anderen loyalen Diener des Imperators einmal als Sohn und Erben Palpatines zu inszenieren versucht hat. So sehr das vielleicht nach einem spannenden Plot um Kleopatra und ihren Sohn Cäsarion im Star Wars-Universum klingen könnte, es endete alles ziemlich unspektakulär.

 

Nicht jede Hand des Imperators war auf jeden Fall so "anständig" wie Mara Jade und das Ziel mit den Händen die imperiale Bürokratie und sogar die Sith-Hierarchie umgehen zu können war für Palpatine einfach erreichbar. Saubere Attentate mit möglichst geringen Spuren und keine Leaks, das war die Missionsanforderung für die Hände. Seine Hände waren für Palpatine ein wertvolles Werkzeug, fast wie sein erster Sith-Schüler Darth Maul, der ähnlich schattenhaft agierte und Probleme für den dunklen Lord der Sith aus dem Weg räumen musste. Palpatines Hände waren jedoch keine Sith-Attentäter, auch wenn die Hand des Imperiums in SWTOR durchaus eine solche sein kann. In der späten Legends-Lore wurde etabliert, dass Darth Sidious Maul schon während seiner Lehrzeit unter Darth Plagueis auszubilden begann, doch Sidious tarnte Mauls Ausbildung als die eines "Attentäters" im Dienste der Sith. Infiltration, Stealth und Kampftechniken die auch unabhängig vom Gebrauch der Macht funktionierten waren was Maul als Sidious Attentäter "offiziell" erlernt hatte. Eine solche Ausbildung lässt dann auch Raum für weniger im Umgang mit der Macht talentierte Agenten.

 

Neben Palpatine stützten sich in der Legends Lore jedoch auch noch andere Sith auf Hände, selbst der Verlorene Stamm der Sith auf Kesh bediente sich unter Großlord Varner Hilts zwei solcher Hände und Darth Krayts Sith-Orden mit seiner "Regel des Einen" verwendete den Titel Hand als einen seiner obersten Ränge. Für Krayt agierten seine Hände als seine ranghöchsten "Handlanger" im Sinne von persönlichen Attentätern und Vollstreckern. Für Varner Hilts fungierten Hände als persönliche Agenten, unabhängig von den Fraktionen innerhalb des Verlorenen Stammes. Die Herkunft dieses unter Sith so virulenten Konzepts liegt im Alten Reich der Sith in der Rolle einer so genannten Schattenhand. Dieser Titel oder Rang wurde damals den Stellvertretern amtierender dunkler Lords verliehen, wobei diese Rolle dabei von einem Schüler dieses dunklen Lords, einem Blutsverwandten oder höchst loyalen Kampfgefährten eingenommen werden konnte. In der Regel der Zwei war dieser Titel praktisch immer dem Schüler zugeordnet, sodass auch Darth Vader als Schattenhand Palpatines angesehen werden konnte.

 

Da haben wir also einiges an Material, mit dem wir in SWTOR nun herumspielen dürfen. Zunächst einmal ist Acinas oder Vowrawns Hand des Imperiums allerdings kein Titel für eine einzige Person, sondern viel mehr eine Organisation. Verständlich, wenn man da glaubt die Hand wäre in dieser Form also etwas völlig neues. Wäre da nicht die Hand des Imperators unter Darth Vitiate gewesen, denn auch Vitiates Hand war eine Gruppierung mit einer Reihe von "Dienern" und anderen scheinbar titellosen Erfüllungsgehilfen. Wir bewegen uns also auf der SWTOR-Schiene, aber im Gegensatz zu Vitiates Hand orientiert sich die neue Hand mehr an den Aufgaben der Hände eines Palpatine, Krayt oder Varner Hilts. Abweichend von den verschiedenen anderen Inkarnationen der Schattenhand der Sith sind die Hände des Imperiums nicht notwendigerweise Sith oder Machtnutzer, womit ich mich zumindest an die Attentäter im Dienste von Krayts Sith-Orden in den Jaden Korr-Romanen erinnert fühle. Krayts Sith waren gerade in ihren frühen Jahren ziemlich "machtlos" und bedienten sich bei ihren Plänen einer Reihe von Söldnern und Attentätern, die es zumindest mit Jedi-Rittern aufnehmen konnten. Es galt nicht aufzufallen und gleichzeitig waren die ersten von Krayts Anhängern auch in den seltensten Fällen fähig genug, um sich mit echten Jedi messen zu können. Aber man muss nehmen, was man kriegen kann und auch dieses Profil half wohl das Wiederaufleben der Sith unter Darth Krayt zunächst zu verdecken. Palpatines Hände waren wiederum zwar fähige Agenten, aber schlussendlich wohl auch eher unerfahren im Einsatz gegen andere Machtnutzer. Sie hatten allerdings entsprechendes Training durch dunkle Jedi und imperiale Inquisitoren, zumal Mara Jade ja auch die Aufgabe gehabt hätte Luke Skywalker zu eliminieren.

 

Es gab allerdings auch noch die Hand von Thrawn und die bereits einmal erwähnte Hand of Judgment (Hand der Gerechtigkeit), welche beide auch als Inspiration für die Hand des Imperiums gedient haben könnten. Die Hand der Gerechtigkeit war jedoch in Wirklichkeit nur eine Gruppe von desertierten Sturmtrupplern, welche ein gut ausgestattetes Black Ops-Arsenal des ISB erbeutet hatten und sich damit quasi als A-Team durchschlugen, um Korruption am Rande des Imperiums zu bekämpfen. Die Hand von Thrawn war eigentlich nur der Name des Komplexes auf Nirauan in welchem Thrawns Loyalisten-Fraktion ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Der Begriff wird jedoch auch sehr gerne gleichbedeutend als Bezeichnung für das von dieser Loyalisten-Fraktion kontrollierte Imperium der Hand verwendet. Thrawns Hand war somit aber auch am ehesten ein Imperium innerhalb (bzw. außerhalb) des Imperiums. Eine derartige persönliche Machtbasis dürfte auch Kaiserin Acina (oder Kaiser Vowrawn) anstreben, allerdings ist fragwürdig ob es ihr vorschwebt damit ein echtes zweites Imperium aufzubauen. Viel eher dürfte ihr wohl daran gelegen sein sich eine absolut loyale Machtbasis aufzubauen, die außerhalb, wie innerhalb des Imperiums agieren kann, ohne von Bürokraten oder Rivalen aufgehalten zu werden. Odessen ist allerdings als einziger bisher bekannter Stützpunkt der Hand des Imperiums durchaus mit der Hand von Thrawn auf Nirauan vergleichbar. Hat man sich dafür entschieden (und davon gehe ich an dieser Stelle für alles weitere einmal aus) ein Teil der Hand zu werden, so wandelt sich der gesamte einstige Besitz der Allianz samt Personal in das Startkapital der Hand um. 

 

An Anhaltspunkten für den Grund für Acinas Entscheidung hat man relativ wenige, aber auch der Status der Hand hinsichtlich Personal, Ressourcen, Stützpunkten usw. ist bis dato noch nebulös. Auf Voss und Iokath hat Acina jedenfalls persönlich interventiert und dementsprechend auch ihr Leben riskiert, woraufhin sie ja auf Dromund Kaas angespielt hat. Wer an vorderster Front kämpft, kann viel einfacher von hinten erdolcht werden. Ossus überließ sie zunächst dem Dunklen Rat und dieser kam zum Entschluss Darth Malora als Ratsmitglied den Zuschlag für die Invasion zu geben, wohl auch weil Malora versprochen hatte die imperialen Truppen durch den Einsatz ihrer genmanipulierten Geonosianer schonen zu können - "Drohnenkriegsführung" mal anders. Stellt man sich die Beratungen zur Invasion von Ossus wirklich wie eine Versteigerung vor, dann war Maloras Angebot wohl zweifellos das Beste, jedenfalls in der Theorie. Maloras experimentelle Form der Drohnenkriegsführung auf Ossus scheiterte jedoch und wir wissen viel zu wenig über die politischen Hintergründe für Maloras Einsatz (inwieweit hatte sie die anderen Ratsmitglieder vielleicht in ihrer Tasche). So wie Malora dem Allianzkommandanten begegnete und vorwarf ihr den Erfolg und Ruhm streitig machen zu wollen dürfte es jedoch durchaus so sein, dass selbst der verkleinerte Dunkle Rat etwas zu oft darauf aus ist sich gut darzustellen. Diese Profilierungssucht kommt zwar auch mit dem Risiko daher, sein Scheitern eventuell mit dem Tod durch republikanische Bomben zu bezahlen, aber nach Malora gingen Darth Savik und auch Darth Vowrawn ja den gleichen Weg. Savik begab sich persönlich nach Onderon und bauschte eine einfache Sabotage-Mission zu einem versuchten Staatsstreich auf, nur um sich diesen Erfolg für ihr Portfolio sichern zu können. Darth Vowrawn nutzte seine Verbindungen auf Mek-Sha schließlich, um die dortige Sabotage-Aktion zu einem Vehikel umzufunktionieren, mit dem Mek-Sha sich Vowrawn unterwerfen musste. Natürlich, Onderon und Mek-Sha für das Imperium sichern entspricht durchaus imperialen Interessen, aber die Missionen wurden unnötig verkompliziert und sorgten auch dafür politisches Kapital für das jeweilige Ratsmitglied zu schaffen.

 

Ich werde nicht müde zu argumentieren, dass Darth Acina als Kaiserin eine mit allen Wassern gewaschene Persönlichkeit ist. Acinas Hilfe auf Voss kam unerwartet und genau im richtigen Augenblick, ihr Bündnisangebot für die Allianz war ebenso gut durchdacht und führte dann auch dazu, dass Acina ihren Teil der Invasion Iokaths mit "Bündnishilfe" rechtfertigen konnte. Acinas Auftreten ist fern von der Vorstellung von einem bösen, wütenden und mörderischen Tyrannen, wie etwa Vaylin oder sogar Arcann. Sie gibt sich sogar weniger aggressiv als Kanzlerin Saresh. Sollte man Acina auf Iokath geopfert haben ändert sich nur wenig, denn Vowrawn gilt ohnehin als politischer Überlebenskünstler und das wohl am besten vernetzte und damit auch gefährlichste Mitglied des Dunklen Rats. Vowrawns Maske der Freundlichkeit steht Acinas in nichts nach. Man kann den beiden als Hand also durchaus guten Gewissens auf den Leim gehen und sich auch als heller Sith in den Dienst dieser scheinbar "liberalen" Monarchen stellen.

 

Odessen ist auch unter dem Banner der Hand des Imperiums immer noch ein Ort wie es ihn innerhalb der Grenzen des Sith-Imperiums nicht gibt oder geben kann, denn hier versammeln sich Imperiale mit ihren einstigen Feinden oder Gestalten, die unter dem wachsamen Auge der imperialen Moffs nie eine Heimat in regulären imperialen Streitkräften gefunden hätten. Der Aufbau von Odessen hat dem Sith-Imperium auch so gut wie nichts an direkten Investments gekostet, jedenfalls bis zur Ankunft von Darth Rivix und der Stationierung frischer imperialer Truppen. Wie sich so eine Machtbasis in einem möglichen imperialen Bürgerkrieg rentieren kann hat der imperiale Staatschef Jagged Fel (einst ein Offizier in Thrawns Imperium der Hand) sogar bewiesen, als er nach seiner Ernennung zum Oberhaupt des Rest-Imperiums am Ende der Wächter der Macht-Romane in den Verhängnis der Jedi-Ritter-Romane gegen die ins Imperium zurückgekehrte Admiralin Natasi Daala kämpfen musste. Fel und Daalas Fraktionen des zerstrittenen Rats der Moffs befanden sich in einer Patt-Situation, die zu Daalas Gunsten gekippt wäre, hätte Fel nicht plötzlich eine Flotte des Imperiums der Hand zu Hilfe gerufen. Fels Connections zu den Chiss und vor allem dem Imperium der Hand verschafften ihm den Vorteil, selbst gegen eine weit erfahrenere Gegnerin, die einst von Tarkin als militärisches Genie  anerkannt worden war und in ihrem letzten Gefecht allerlei experimentelle Waffen auffuhr, denen Fels Streitkräfte zunächst nicht gewachsen waren. Daalas Fraktion hatte sich jedoch auch nicht bloß auf reguläre Truppen gestützt, sondern umfasste auch eine persönliche Gefolgschaft, die ihr die bereits genannten "Geheimwaffen" verschafft hatte. Acinas oder Vowrawns Hand des Imperiums ist also vielleicht auch dazu gedacht im Falle eines Bürgerkrieges gegen jemanden wie Darth Malgus (auf wessen Seite Darth Xarion und Darth Krovos stehen werden ist meiner Meinung nach auch nicht zu 100% gesichert)  zusätzliche Feuerkraft und unerwartete Spielfiguren bereit zu stellen, da man bei jemandem wie Malgus (oder Jadus) durchaus davon ausgehen muss, dass dieser nicht bloß innerhalb des Imperiums Anhänger um sich scharen würde. So gesehen ist die Hand des Imperiums eine Task Force für imperiale und nicht-imperiale Bedrohungen, wobei gerade erstere etwas sind, das sich über die regulären Kanäle ja nur schwer bekämpfen ließe.

 

Die Revaniter-Krise hat ja auch gezeigt wie Verschwörungen innerhalb des imperialen Militärs dazu führen können, dass man selbst Mitgliedern des Dunklen Rats nicht mehr trauen kann. Abgesehen von Arkous Verrat, der Dunkle Rat hatte schon vor Acinas Aufstieg zur Kaiserin keine wahre Erfolgsgeschichte vorzuweisen. In der Schlacht um Corellia verloren 3 Mitglieder des Rats ihr Leben und schufen eine langwierige politische Krise, weil sich auch die nominierten Nachfolger zeitweise an den Kragen gingen und ihre Flaggschiffe vernichteten (so beseitige Darth Karrid den von Taris bekannten Darth Gravus, der ihr als Nachfolger von Darth Hadra vorgezogen wurde). Auf Corellia selbst sabotierten Darth Thanaton und sein Widersacher Lord Kallig sich gegenseitig und schädigten die imperiale Kriegsmaschinerie ebenso wie Darth Baras mit seinen Versuchen Darth Vowrawn aus dem Verkehr zu ziehen. Dass sich Ratsmitglieder ohne Rücksicht auf Verluste oder ihre eigentliche Rolle in der imperialen Verwaltung aufs Schlachtfeld begeben, nur um sich ein Stück vom Kuchen zu sichern, ist wie man sieht, selbst unter dem neuen Regime weiterhin ein Problem. Da macht es auch Sinn den Rat künftig aus militärischen Operationen auzuschließen.

 

Was dem Sith-Imperium allerdings fehlt ist jemand wie Darth Marr, ein Anführer dessen Loyalität zum Imperium außer Frage stand und der im Gegensatz zur Konkurrenz auch nicht daran dachte seine Erfolge für den Griff nach dem Thron zu nutzen. Da frage ich mich natürlich, warum Darth Krovos diese Rolle nicht übernehmen kann? Immerhin wurde ja bis zur zweiten Schlacht von Corellia versucht Darth Malgus für diese Aufgabe als Faust des Imperiums aufzubauen. Malgus fungierte zumindest einige Zeit als neuer Zorn des Imperiums und damit auch in einer Rolle die sich mit der einer Hand des Imperators unter Palpatine gedeckt hätte - Malgus war Acinas persönlicher Attentäter und durfte sogar Mitgliedern des Dunklen Rats das Kommando abnehmen. Soviel Macht wie Malgus als Zorn ausübte wurde uns als Spielern in der gleichen Rolle nie anvertraut, da blieb man weitgehend darauf beschränkt ein Meuchelmörder für Vitiate zu sein und selbst als Marrs Zorn des Imperiums besaß man nur sehr eingeschränkte Autorität, bis man Seite an Seite mit Marr gegen Valkorion antrat.

 

Alle vier imperialen Klassen erfüllen zumindest ein wichtiges Kriterium für den Zorn des Imperiums - sie haben bewiesen, dass sie ein Mitglied des Dunklen Rats töten könnten. Selbst mit einem verkleinerten und geschwächten Dunklen Rat scheint das immer noch eine wichtige Aufgabe zu sein, wie zuletzt ja auch Malgus Angriff auf Malora bewiesen hat. Außerdem hat man geholfen die Machtbasis des einstigen Sith-Imperators zu demontieren und dort erfolgreich durchzugreifen, wo Mitglieder des Dunklen Rats versagt haben (Ossus). Wird man ein Mitglied der Hand erhält man entweder einen neuen oder seinen alten Titel zurück, anstatt einheitlich nun zur "Schattenhand" oder einem "Finger" zu werden. So erhält man auch einen Sonderstatus innerhalb der Hand, der je nach Klasse etwas unterschiedlich anmutet, aus technischen und erzählerischen Gründen aber doch wieder vereinheitlicht wird. Man kann es sich sehr gut zurecht biegen, ob man sich nur als einfachen Agenten der Hand sieht oder als deren Oberhaupt. Gerade die Rolle des Commanders und nominellen Chefs der Hand auf Odessen würde einem ja zustehen, da man die Mitglieder der einstigen Allianz auf seiner Seite hätte. Mit der Autorität des imperialen Throns auf seiner Seite steht man nun theoretisch über dem Dunklen Rat, auch wenn man eher eine Stabstellen-Abzweigung genommen hat. Wie auch im Fall von Palpatines Hand Roganda Ismaren stelle ich mir allerdings die Frage, ob man nicht auch eine Beziehung zu einem anderen der Player am imperialen Hof haben könnte. Auch wenn es das Gameplay derzeit noch nicht zulässt, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man vielleicht eine Affäre mit einem Mitglied des Dunklen Rats beginnen und sich sogar gegen den aktuellen Inhaber des imperialen Throns verschwören könnte. Als Kommandant der Hand ist man ja fast so etwas wie ein Prätorianer-Präfekt im alten Rom, der auch seinen Wunschkandidaten auf den Thron befördern könnte, indem er den aktuellen Amtsinhaber beseitigt. Darth Krovos steht bei mir als nächste Kaiserin zwar hoch im Kurs, aber Darth Shaar scheint mir eher geneigt zu sein, sich die Krone mit der Hilfe eines Liebhabers zu verschaffen. Vielleicht liegt es an Shaars Vorgeschichte, denn sie sitzt ja auch nur dann im Dunklen Rat wenn Acina durch Vowrawn beerbt wurde und auf Belsavis ließ sie als Questgeberin schon einmal ihren unliebsamen und politisch problematischen Ex-Liebhaber Lord Raxxus beseitigen.

 

Der Reiz für die meisten Imperialen dürfte allerdings wohl darin liegen sich als helle Sith in den Dienst eines vergleichsweise liberalen Kaisers stellen zu können, ganz nach dem Vorbild Mara Jades. Auch darin sehe ich einen großen Durchbruch für bestimmte Klassen und Spielweisen. Jeder Darth Imperius darf sich nun wirklich wie der Verteidiger des Imperiums fühlen und Nicht-Machtnutzer werden endlich durch das Regime als gleichwertig anerkannt. Imperiale Agenten die Jadus vielleicht nachtrauerten weil er zumindest darauf verzichtetet hatte alle wichtigen Posten und Entscheidungen Sith zuzuschanzen dürfen nun Teile des "Sith-Geheimdienstes" unter ihre Kontrolle bringen. Sollte man sich einst dafür entschieden haben die "Hand von Jadus" zu werden ist das alles noch umso interessanter, weil es irgendwann vielleicht doch noch einen Jadus-Cameo geben könnte. Die Entscheidungen hinsichtlich seiner Loyalität in der Agenten-Klassenstory wurden seinerzeit sogar mitgetrackt, da es sogar einmal entsprechende Achievements für die einzelnen Szenarien gab. Es sollte also möglich sein herauszufiltern, welcher Agent einst zur Hand von Jadus geworden ist. Leider hat man als solche bisher noch weniger von seiner Rolle gehabt als etwa Doppelagenten, die zumindest einen kurzen Bonus-Dialog am Ende der Shadow of Revan-Storyline mit Ardun Kothe hatten.

 

Agenten erhalten endlich ihren eigenen Geheimdienst, Inquisitoren bekommen ihre Machtbasis zurück und Krieger dürfen sich als Zorn wie Lord-Kommandanten der Hand des Imperiums fühlen, da scheint man als Kopfgeldjäger vergleichsweise bescheiden auszusteigen. Man erhält einen Titel als Jäger und die gleiche Festanstellung wie alle anderen Klassen, aber ansonsten bekommt man nichts oben drauf? Die neue Rolle des Kopfgeldjägers ist aber vielleicht mit der eines Zorns des Imperiums vergleichbar, denn nun ist man der unumstrittene oberste Killer des Sith-Imperiums. Die Bilanz des Kopfgeldjägers ist ja auch eindrucksvoll und umfasst Machtnutzer an denen sich die Sith schlichtweg die Zähne ausgebissen haben.  So jemanden an das Sith-Imperium zu binden ist natürlich wichtig, gerade wenn der Höchstbietende den Zuschlag bekommen und man selbst so auf der Abschussliste landen könnte. Den Kopfgeldjäger mit seinen Erfolgen unter dem Gürtel galt es unbedingt aus dem Dunstkreis des Dunklen Rats zu ziehen, sonst wäre er wohl zum Instrument der Ambitionen gewisser Ratsmitglieder geworden. Jemand wie Darth Vowrawn könnte es sich ja leisten selbst die exorbitant hohe Auftragsgebühr des besten Kopfgeldjägers der Galaxis zu bezahlen und damit die politische Landschaft nach seinen Wünschen umzugestalten. Sollte Vowrawn nun Imperator sein, dann denkt er wohl auch daran, dass Darth Shaar ihn nicht so einfach ermorden lassen kann. Würde man nur die Klassenstories in Betracht ziehen, dann hätte der Kopfgeldjäger bestenfalls Darth Tormen auf dem Gewissen, sowie den damaligen Kampfmeister des Jedi-Ordens Jun Seros, sowie den Mandalorianermörder Jedi-Meister Kellian Jarro. Es gibt jedoch auch noch den falschen Imperator Malgus, Darth Arkous, Revan, Arcann, Vaylin und unzählige weniger bedeutende Machtnutzer in der Bilanz des Kopfgeldjägers zu berücksichtigen, die ihn ins Rennen um die Titel größter Sith-Killer/Jedi-Killer des Jahrhunderts schicken. So eine wandelnde Ein-Mann-Armee als Hand des Imperiums braucht man einfach, da ist der Rest der Allianz auf Odessen nur ein Bonus.