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Die Mandalorianer auf Geonosis

Die Hoffnung auf einen Trip nach Geonosis gibt es für SWTOR-Spieler schon lange, vielleicht sogar etwas zu lange...

In den vor dem Release von SWTOR veröffentlichten Lore-Videos spielte Geonosis eine wichtige Rolle beim Aufstieg Mand'alor des Geringeren, denn die dortigen Gladiatoren-Arenen waren es, wo sich der spätere Mand'alor seinen Ruhm verdiente und schließlich von einer durch imperiale Agenten angestachelten Menge zum Mand'alor ausgerufen wurde. So eine Gladiatoren-Arena gehörte daher seit 1.0 zu den Dingen, die immer wieder gerne als gewünschtes Feature genannt wurden und auch auf der Wall of Crazy landeten. Nach 4.0 wurde eine Gladiatoren-Arena auf Zakuul eingeführt und das Problem schien sich erledigt zu haben, auch wenn die eher schmale Auswahl an Kampf-Modi bemängelt wurde. Neben dem klassischen Kampf gegen immer schwieriger werdende Bossgegner wäre etwa ein Hordenmodus auch nett gewesen, hätte aber wohl aus Entwicklersicht den XP-Grind zu sehr erleichtert. Selbst Jedi: Fallen Order experimentierte jüngst mit einer Art Arena und auch die jüngeren Assassins Creed-Titel seit AC Origins besitzen Arenen als thematisch passenden Side-Content. SWTOR hat halt schon eine... nur eben auf dem verhassten Zakuul und ohne den Flair der Arena auf Geonosis.

 

Geonosis und die dortige Arena sind einfach ikonisch, so sehr sogar, dass es in Marvels kanonischen Star Wars Comics einen Arc gab, in dem Luke Skywalker als "letzter Jedi-Ritter" auf Nar Shaddaa in einer solchen Gladiatoren-Arena kämpfen musste. Selbst in SWTOR wurden solche kleinere Arenen auf Nar Shaddaa schon in 1.0 erwähnt (als Teil von Bowdaars Origin Story). Neben Swoop/Pordracer-Rennen sollten Arena-Kämpfe eigentlich zu den wichtigsten Nebenbeschäftigungen gehören, die es dank der Prequel-Trilogie im Star Wars Universum gibt. Joe Schreibers Legends-Roman Darth Maul: In Eisen beschäftigte sich auch damit, dass ein Gefängnis quasi zur Arena umfunktioniert worden war und die Kämpfe zwischen den Insassen galaxisweit über einen Pay-to-view-Service ausgestrahlt wurden. So unzivilsiert. Aber eben auch so Star Wars.

 

Geonosianische Körpermodelle gibt es dank Ossus mittlerweile genug und auch wenn Geonosis Planeten wie Ossus oder Korriban zu ähnlich sehen könnte, ich bin mir sicher die Designer können dieser Welt einen frischen Look verpassen, denn immerhin sah Umbara auch nicht wie ein Reskin der Dschungel von Dromund Kaas aus. Geonosis würde aber auch aufgrund der Lore-Verbindungen sehr gut ins Bild passen, denn diese von der Republik zunächst als neutral eingestufte und abgelegene Welt müsste ähnlich wie Alderaan noch lange nicht dort angekommen sein, wo man sie in der Prequel-Ära erlebt. Geonosianer tauchen ja immer wieder auf, etwa auf Tatooine oder nun als Versuchskaninchen Darth Maloras auf Ossus. Geonosis ist also wohl nicht komplett isoliert, aber auch noch keine imperiale Welt.

 

Im Gegenteil, das "neutrale" Geonosis könnte sogar das Hauptquartier der Mandalorianer beherbergen. Der Kodex-Eintrag zu Clan Varad (aus dem Flashpoint Mandalorianische Räuber) erwähnt jedenfalls eine Mandalorianische Festung auf Geonosis, in der Clan Varad seit dem Zerwürfnis mit Mand'alor den Gerechtfertigten nicht mehr willkommen ist. Bisher schienen die Mandalorianer in SWTOR relativ nomadisch und hatten lediglich eine Enklave auf Dromund Kaas, das jeweilige Flaggschiff Mand'alors und die Basis von Shae Vizlas Clan (vor ihrem Aufstieg zum neuen Mand'alor) auf Rishi. Geonosis ist wohl kein mandalorianischer Planet, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Mandalorianer keine Eroberer, sondern bestenfalls Kriegernomaden, die höchstens einen Teil Geonosis als den ihren beanspruchen und die lokalen Machthaber im Amt lassen (allerdings nicht ohne sie unter Druck zu setzen). Die im Kodex-Eintrag erwähnte Festung ist also wohl eher eine Art befestigtes Camp oder ein Fort der Mandalorianer.

 

Nach dem Angriff von Heta Kols Rebellen auf Shae Vizlas Flaggschiff wäre es nicht ausgeschlossen, dass sie sich auch noch einem anderen Ziel wie einer mandalorianischen Festung zuwenden, aus der sie allesamt einst verbannt wurden. Ein solcher mandalorianischer Konflikt auf Geonosis könnte dann auch der Grund sein, warum Count Dooku in Episode II behaupten kann, die Geonosianer würden Kopfgeldjägern (wie Shae Vizla) nicht trauen und diese wären auf ihrem Planeten daher unerwünscht. Ein Besuch auf Geonosis würde die Möglichkeit bieten an die Lore Mand'alor des Geringeren anzuknüpfen und wer weiß, was Heta Kol in der dortigen Arena anstellen könnte. Ich meine ja auch, dass das Cadera-Banner für etwas gut sein muss und wofür eignen sich Banner denn besser, als dafür sie irgendwo auf eine eroberte Festung zu pflanzen?

 

Was mir an der Idee eines Besuchs auf Geonosis gefällt ist die Möglichkeit, dass wir dort ein neues Daily-Gebiet erhalten könnten. Natürlich wäre es auch denkbar, dass man einen Retcon schafft, nach dem bereit zu Zeiten der Alten Republik geonosianische Waffenfabriken existierten, welche vielleicht rein zufällig billige Nachbauten von Kampfdroiden oder zumindest Blastergewehren des Ewigen Imperiums herstellen. Lore-Implikationen hinsichtlich der geonosianischen Ingenieurskunst könnten sich bis in den Bau des Todessterns durchziehen. Ich sehe da viele interessante Möglichkeiten Lore zu schaffen oder neu zu mischen. Vielleicht ist aber genau das zuviel des Guten, denn SWTOR soll sich ja nicht in den Kanon einmischen dürfen. Ich lasse aber gerne mit mir verhandeln, denn man könnte geonosianische Kampfdroiden auch ausklammern und stattdessen vielleicht rein die mandalorianische Route beschreiten. Ansonsten wäre eine Rückkehr nach Rishi auch ganz nett, sollte sich Heta Kol dazu aufraffen Shaes dortige Basis zu überfallen, um das Cadera-Banner dort auf eine Brüstung zu pflanzen.