Es gibt Sith-Lords die scheinen alles zu überleben, selbst wenn sich ihre Gegner die größte Mühe gegeben haben, ihre Pläne zu ruinieren und sie um die Ecke zu bringen...
Darth Maul hat überlebt und damit meine ich nun nicht nur seinen vermeintlichen Tod in Episode 1, sondern auch ein jahrelanges Exil, das seinen Verstand nachhaltig geschädigt hat, seine Niederlage gegen Obi-Wan Kenobi und Asajj Ventress, sowie eine weitere Niederlage gegen Kenobi und die Piraten Hondo Ohnakas, schließlich aber auch eine Niederlage gegen Darth Sidious und später auch dessen Schüler Dooku, Sidious und General Grievous. Und das alles spielte sich noch vor der finalen Staffel von The Clone Wars ab, als sich kurz vor Order 66 auf Mandalore verschanzt hatte. Verglichen damit dürfte es Darth Malgus bisher noch gut ergangen sein, er wurde "nur" von Satele Shan besiegt, auf Ilum in einen Abgrund gestürzt, später wohl von Kaiserin Acina/Kaiser Vowrawn bezwungen und musste schließlich erst auf Corellia wieder aus einem Trümmerhaufen geborgen werden. Was auch immer mit ihm angestellt wurde, ich glaube seine Gehirnwäsche oder das Trauma seiner Versklavung als Zorn des Imperiums dürften nicht ganz so schlimm gewesen sein wie die zehn Jahre die Maul in einer Höhle verbringen muste.
Was auch immer Malgus auf Dantooine vor hat, ich glaube es wird dem Zweck dienen ihn mental zu heilen und sein altes Feuer zu entfachen. Ähnlich wie Maul ist Malgus außerdem offensichtlich nicht mittellos, denn er hatte wohl auch nach Ilum immer noch loyale Anhänger, von denen er wohl erst kürzlich wieder getrennt wurde (wenn man seiner "Vision" oder seinem Albtraum in 6.1 glauben kann). Was Malgus gegenwärtig zu einer großen Bedrohung für beide Großmächte machen könnte wäre sein Einfluss auf seine einstigen Verbündeten und ähnlich gepolte Gruppierungen. Auf Ilum hatte Malgus ja nicht nur abtrünnige Imperiale unter seinem Banner vereint, sondern stützte sich auch auf abtrünnige Mandalorianer, Alien-Söldner und mindestens eine Piraten-Gruppe. Wie wir bereits wissen dürften einige Mandalorianer seit Darvannis Pläne schmieden wieder in den Krieg zu ziehen, wobei sie sowohl Imperium wie Republik unsicher machen könnten. Und Malgus wäre als Krieger mehr als gewillt derartige Absichten zu fördern und zu unterstützen, womit sich Khomo Fett über einen Verbündeten mit Insiderwissen über das Sith-Imperium freuen könnte. So wie Maul den mandalorianischen Ex-Gouverneur Pre Vizsla manipulierte könnte sich auch Malgus der Hilfe eines mandaloriansichen Clans bedienen, um seine Ziele zu erreichen. Maul benutzte die Mandalorianer, um mehrere kriminelle Syndikate anzugreifen und zur Zusammenarbeit zu zwingen, was auch Malgus vorschweben könnte. Doch Malgus könnte sich wohl auch auf eigene Truppen und Verbündete in der galaktischen Unterwelt stützen, denn irgendwie müsste er die Jahre seit Ilum ja auch die Rechnungen für seine Gefolgschaft bezahlt haben. Schon auf Ilum erklärte Malgus, dass er unabhängig von ihrer Herkunft alle Krieger dazu aufrufen würde sich seinen Armeen anzuschließen und er hatte scheinbar auch einigen Erfolg mit diesem Aufruf, denn so manche der republikanischen Hilfstruppen (wie die Kaleesh) wechselten die Seiten und schlossen sich ihm an.
Was Maul nicht gelang könnte allerdings Malgus gelingen, denn Mauls Pläne sich einer Piratencrew zu bemächtigten, scheiterten trotz einer zunächst erfolgreichen Meuterei am Glück und Charisma Hondo Ohnakas. Den Malgus-Arc mit der existierenden Bedrohung durch Piraten zu verbinden wäre eine Möglichkeit, mit der man Ähnlichkeiten zu The Clone Wars vermeiden könnte, zumal es ja problematisch sein könnte, wenn sich SWTOR und TCW-Storylines zu ähnlich sind. SWTOR muss seine Storylines ja auch durch Lucasfilm genehmigen lassen und da wäre es wohl ungefährlicher Malgus zum Piraten-Fürsten zu machen, anstatt ihn direkt als Old Republic-Maul aufzubauen. Mit seiner Auslegung des Sith-Kodex könnte Malgus ja auch einigermaßen erfolgreich werden, denn er diskriminiert nicht und er könnte auch soweit gehen Sklaven zu befreien, nur um die Reihen seiner Anhänger zu stärken. Immerhin bersten durch den Sieg ja auch die Ketten. Malgus könnte damit das Sith-Imperium auf eine unerwartete Weise attackieren und scheinbar auch die Rolle der Jedi als Verteidiger der Freiheit in Frage stellen. Tote wären Malgus ziemlich egal, denn seiner Ansicht nach stärken Krieg und Chaos ja vor allem jene die in diesem Umfeld überleben oder sogar aufblühen können. Der flüchtige Malgus könnte sich also auch zum Anarchisten aufschwingen und irgendwo einen vergleichsweise liberalen Piratenstaat errichten.
Der Kampf gegen Spartacus Malgus wäre wahrscheinlich auch ein Konflikt, in welchen sich das Huttenkartell einschalten würde, denn sollte sich Malgus etwa eines ihrer "Industrieplaneten" bemächtigen, um die dortigen Sklaven seiner Armee hinzuzufügen und die Warenlager zu plündern, dann könnte sich Malgus mächtige Feinde machen. Als Gallionsfigur und Chef-Ideologe eines Sklavenaufstands wäre Malgus wohl auch in der Lage, nicht nur ehemalige Sklavensoldaten des Hutten-Kartells (die Hutten versklavten ganze Spezies und zwangen diese über Generationen ihnen in unterschiedlichster Funktion dienlich zu sein) zu rekrutieren, sondern auch überzeugte Kriegerkulturen wie die Morgukai "Jedi-Killer". Es ist jedoch nicht bloß die kurzlebige Allianz der Republik mit dem Huttenkartell, welche das Image der galaktischen Saubermänner und auch des Jedi-Ordens als deren Handlanger geschädigt haben könnte. Konzerne wie Czerka sind dafür bekannt auch im Sklavenhandel aktiv zu sein und das obwohl sie unter den wachsamen Augen der Republik und des Jedi-Ordens operieren. Selbst Czerkas Verstaatlichung durch die Republik dürfte nicht zwangsläufig dazu geführt haben, dass das "sentient property" Czerkas freigelassen wurde. Ex-Sklaven, die ihr Leben lang nie darauf hoffen konnten durch die Republik oder die angeblich so heldenhaften Jedi-Ritter befreit zu werden würden nun in Malgus ihren strahlenden Erlöser sehen und auch gegen republikanische Welten in den Krieg ziehen.