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Corellia und die Folgen: eine imperiale Garnison für Odessen

Imperiale die sich dagegen entschieden haben ihre Allianz und Odessen zu einem Teil des Sith-Imperiums zu machen erwartet nach der Ankunft von Darth Rivix eine vielleicht nicht ganz angenehme Überraschung...

Wer sich gegen eine Wiederaufnahme durch das Sith-Imperium entschieden hat tat das vielleicht, um seiner Anhängerschaft und Odessen eine gewisse Unabhängigkeit zu sichern. Eine engere Anbindung an das Sith-Imperium ist schön und gut, vor allem soweit es den Zugang zu Handelsrouten, Waffenlieferanten und mehr betrifft, doch die Gründung der Hand des Imperiums führt auch dazu, dass Kaiserin Acina (oder Kaiser Vowrawn) eine Garnison nach Odessen entsandt haben. Das bedeutet es werden mit Darth Rivix Ankunft auch loyale imperiale Truppen nach Odessen kommen, welche die Allianz unterstützen sollen. Eine imperiale Flotte samt Bodentruppen? Da könnte man auch von einer Besatzungstruppe sprechen und man darf diesen Vorwurf auch gegenüber Darth Rivix äußern. Die Kooperation mit dem Sith-Imperium lässt sich vorerst trotzdem nicht einstellen und man kann sich lediglich dafür entscheiden den imperialen Neuankömmlingen den vollständigen Zugang zur Allianz-Basis zu verweigern. Selbst wenn es nicht das Sith-Imperium wäre, die unerwartete Stationierung "verbündeter" Truppen, sowie die Entsendung eines hochrangigen Regierungsmitglieds mit Befehlsgewalt über diese verbündeten Truppen lässt sich wohl nur dann ganz einfach bei Seite schieben, wenn dieser Bündnispartner auch als zuverlässig bekannt wäre. Im Falle des Sith-Imperiums kann man zwar davon sprechen, dass Kaiserin Acina während des Krieges mit dem Ewigen Imperium ein Bündnis schmiedete, doch wenig später ergab sich bereits auf Iokath eine diplomatische Krise, als man nicht von seinem "Verbündeten" informiert wurde, dass eine republikanische Invasion Iokaths droht und man deshalb eine imperiale Streitmacht mobilisiert hat, um dieser Invasion zuvor zu kommen.

 

Über Darth Rivix Eignung als Botschafter des Sith-Imperiums habe ich mich bereits einmal ausgiebig ausgelassen, doch die Aussicht, dass Rivix mehr oder weniger noch Truppen mit nach Odessen bringt lässt ihn als mehr als nur einen Botschafter erscheinen. Rivix ist zumindest ein Spion, wenn nicht sogar ein erfahrener Manipulator, der Odessen und die Allianz unter imperiale Kontrolle bringen soll, egal mit was für Mitteln. Gewalt ist nun wohl auch eine Option für Rivix, sollte er mit Charme, Verführung oder konventioneller Diplomatie scheitern. Sollte sich die Allianz den Wünschen des Sith-Imperiums widersetzen oder beginnen imperiale Operationen zu sabotieren, so würde es zu einer versuchten Übernahme Odessens durch die imperiale Garnison kommen. Eine solche Übernahme könnte sogar gelingen, da neben Rivix imperialen Truppen auch ehemalige Imperiale innerhalb der Allianz (und von Rivix manipulierte Ex-Neutrale) zum Erfolg eines imperialen Militärputsches beitragen könnten.

 

Für republikanische Saboteure innerhalb des Sith-Imperiums dürfte 6.1 also ein großes Problem mit sich gebracht haben, denn selbst wenn man sich Rivix Charme widersetzen kann, andere Mitglieder der Allianz könnten seinen Reizen erliegen und beginnen Allianz-Geheimnisse auszuplaudern. Zunächst dürfte die imperiale Garnison dafür sorgen, dass auch Saboteure fürs erste nicht in der Lage sein werden, das Imperium zu verraten und mit der Allianz ins Lager der Republik zu wechseln. Dadurch werden die möglichen Exit-Strategien für Saboteure deutlich reduziert und vielleicht könnte sich so auch das endgültige Ende der Allianz abzeichnen. Allerdings sind wir noch nicht soweit und wie 6.0 bereits demonstriert hat müssen alle Story-Verzweigungen auch irgendwo zum gleichen Ergebnis führen. Egal wie erfolgreich sich der Dunkle Rat in 6.0 geschlagen hat, am Ende wird er trotzdem damit leben müssen, dass Acina oder Vowrawn die gleiche Hand des Imperiums gründen, die auch im Fall einer massiven Niederlage des Imperiums gegründet wird. Vorerst bedeutet das, die nach Odessen entsandten imperialen Besatzungstruppen sind die gleichen, welche auch der Hand des Imperiums zur Verfügung stehen würden, sollte man sich gegen die Unabhängigkeit und für eine aktive Rolle als Oberhaupt der Hand des Imperiums entschieden haben. So oder so, Odessen könnte sich also zu einem imperialen Planeten und einer Bastion der Hand des Imperiums entwickeln. Ein Verrat am Imperium würde sich außerdem wohl genauso wenig konsequent erweisen wie nach Iokath, als man sogar Kaiserin Acina höchstpersönlich aus dem Weg räumen und den Tod tausender Imperialer verursachen konnte. Odessen bliebe also weiterhin zugänglich, würde aber als Quest-Hub ausscheiden, was ohnehin irgendwann zu erwarten sein könnte. 

 

Meiner Meinung nach scheint sich seit 6.0 ohnehin die Möglichkeit zu ergeben, dass die persönlichen Raumschiffe wieder an Bedeutung gewinnen könnten. Wir haben nun ohnehin den Großteil unserer Zeit seit 4.0 auf Odessen verbracht, sodass 6.0 zumindest versucht hat neue Orte als Ausgangsbasis künftiger Missionen zu beleben. Vielleicht können die "kanonischen" Storylines dabei helfen den Allianzkommandanten und Saboteuren eine neue Heimat zu geben, denn vor allem als Mitglied der Task Force Nova gibt man ja mehr oder weniger die Kontrolle über Odessen auf und als Mitglied der Hand des Imperiums wäre man wohl auch nicht mehr an sein Büro auf Odessen gebunden. Ein republikanisches Odessen wäre ein Mitglied der Republik und die Allianz würde aufgelöst und in die Task Force Nova integriert. Ein imperiales Odessen wäre im Gegensatz dazu ein Mitglied des Sith-Imperiums, doch alle Truppen auf Odessen würden der Hand unterstellt. Odessen mag das erste Hauptquartier der TFN oder Hand des Imperiums sein, doch es muss nicht ihr letzter Halt sein. Gerade die Erwähnung von Nachschub- und Kommunikationslinien, sowie die möglichen Frontverschiebungen nach Corellia lassen mich spekulieren, ob es nicht sogar notwendig werden könnte Odessen aufgrund seiner Lage aufzugeben. Immerhin würde man eine Flotte und Armee verwenden eine Wildnis mit einer einzigen Militärbasis zu schützen, was in der momentanen Lage einer ziemlichen Verschwendung gleich kommen sollte. Der Abzug von Odessen würde dafür sorgen, dass man die Hand oder die TFN im Herzen des jeweiligen Staates ansiedeln kann, womit auch die neue Zugehörigkeit der ehemaligen Allianz untermauert würde.

 

Vor allem die Task Force Nova verfolgt ja als Ziel einen Wiederaufbau des Jedi-Ordens, sodass es notwendig werden könnte das Hauptquartier dieser Organisation in der Nähe eines neuen Jedi-Tempels einzurichten. Odessen ist zwar stark in der Macht, doch sowohl in der hellen, wie auch in der dunklen Seite, was für den Mainstream-Jedi-Orden nicht als Standort für einen Tempel in Frage kommen sollte. Außerdem will die republikanische Führung wohl ohnehin, dass die Jedi wieder als Teil der Republik wahrgenommen werden, weshalb eine Ansiedlung auf republikanischem Territorium auch politisch notwendig wäre. Odessen wird vielleicht geräumt, könnte aber immer noch eine kleine Garnison behalten, ähnlich wie Yavin 4 nach den Ereignissen in Shadow of Revan. Somit bliebe der Planet in seiner jetzigen Form wohl erhalten, würde aber künftig keine Rolle mehr spielen.

 

Für die Hand des Imperiums könnte man genauso argumentieren, dass Odessen als Welt des Gleichgewichts wohl zu hell für die meisten Sith wäre. Auch wenn die Sith wohl dazu neigen könnten Festungswelten wie Odessen zu errichten, so lässt sich doch auch feststellen, dass die Welt mittlerweile zu bekannt geworden ist und wie Satele Shan, Kira Carsen und Lord Scourge mittlerweile bewiesen haben, es ist nicht allzu schwierig für einzelne Infiltratoren nach Odessen zu gelangen und die dortige Basis auszuspionieren. Odessen ist schlicht und ergreifend nicht mehr geheim genug, um als Hauptquartier DER imperialen Geheimorganisation dienen zu können.