The Witcher 3 hat geholfen das Witcher-Franchise in den Mainstream zu pushen, doch die Witcher-Serie könnte sich aufgrund ihrer Thematik und des Erscheinungszeitpunkts mit The Mandalorian vermischen lassen...
Monsterjäger wie Geralt von Rivia hätten meiner Ansicht nach auch in der Star Wars-Galaxis kein Problem damit ihrem Geschäft nachzugehen, wobei ihnen ihre verbesserten Reflexe, spezielle Tränke und Fähigkeiten helfen würden sogar den "Job" eines typischen Jedi-Ritters zu erledigen. Jedi-Ritter entsprechen zwar dem Ideal des heldenhaften Ritters, aber die Star Wars-Galaxis ist groß und um einen Jedi anzuheuern fehlt den einfachen Bürgern schlicht und einfach der politische Einfluss. Wenn sich Heldentaten nicht gerade im Vorbeigehen während einer von der Republik an den Jedi-Rat delegierten Mission erledigen lassen, kann man sich wie Legends und Kanon belegen wohl kaum auf die Unterstützung durch einen Jedi hoffen. Aber Kopgeldjäger der unterschiedlichsten Art und Spezialisierung gibt es zur Genüge, unter anderem auch solche, die auf klassische Monsterjagden spezialisiert sein können.
Was einem Kopfgeldjäger auf den ersten Blick allerdings zu fehlen scheint sind die übernatürlichen Reflexe und Fähigkeiten eines Witchers, ebenso wie das Äquivalent eines Silberschwerts, um damit Monster zu töten. So drängt sich natürlich die Frage auf, wie Nicht-Jedi in der Star Wars-Galaxis deren Rolle einnehmen können, wenn sie doch gar kein Lichtschwert tragen? Zunächst einmal möchte ich anführen, dass Lichtschwerter zwar extrem mächtige, aber nicht in jedem Fall die optimalen Waffen sind, um "Monster" in der Star Wars-Galaxis zu töten. Außerdem gibt es Kreaturen in der Star Wars-Galaxis, welche evolutionär bedingt gelernt haben ihre Präsenz in der Macht zu verschleiern. Unter Umständen würde ein Jedi-Ritter also auf einen Gegner treffen, den er genauso wenig auf gewohnte Weise orten kann wie ein einfacher Kopfgeldjäger und unter Umständen ist ein Lichtschwert auch nicht die ideale Waffe. Natürlich können Jedi immer noch über geschärfte Sinne verfügen, aber im Regelfall wurde ihn eingeprägt sich bei Sichtverlust auf die Macht als drittes Auge zu verlassen. Der durchschnittliche Jedi hätte dann also wirklich genauso wenig Durchblick wie der durchschnittliche Kopfgeldjäger. Da können Infrarot-Sensoren oder je nach Spezies besonders effektive Sinnesorgane schon die bessere Lösung sein.
Jedi-Ritter wie Anakin Skywalker konnten wohl aufgrund ihres Trainings, ihrer Fähigkeiten und vor allem ihrer Anpassungsfähigkeit damit angeben, dass die Macht in den meisten Fällen technologischen Lösungen überlegen ist. Aber wenn man bedenkt wie oft Anakin nach dem Verlust oder der Beschädigung seines Lichtschwerts quasi außer Gefecht gesetzt war, dann fragt man sich, ob ein Kopfgeldjäger mit mehreren Waffen in seinem Arsenal nicht besser für diese Situationen gerüstet gewesen wäre. Ein Nest voller Gundarks ließe sich mit Gasgranaten, Flammenwerfern und Mini-Raketen wohl leichter durch eine Ein-Mann-Armee ausräuchern, als durch einen Lichtschwertschwinger. Witcher verlassen sich anders als Zauberer nicht allein auf ihre eher begrenzten magischen Fähigkeiten, sondern nutzen eine Bandbreite an Hilfsmitteln für ihre Jobs. Machtanwender scheinen mir in den meisten Fällen weit weniger mächtiger zu sein als ein Magienutzer im Witcher-Universum, auch wenn sie zu unglaublichen Taten fähig sind. Die Frage ist eben, wie praktisch solche Skills in einer Reihe von sehr spezifischen Szenarien sind.
Weichen wir einmal von der Frage der Gleichwertigkeit oder Vergleichbarkeit ab und konzentrieren uns stattdessen auf die möglichen "übernatürlichen" Bedrohungen, mit denen ein Monsterjäger im Star Wars-Universum fertig werden müsste. Zunächst einmal gilt festzustellen, dass gerade die humanoiden Monster in fast allen Fällen genauso gut durch einen Blaster zu Fall gebracht werden können wie durch Lichtschwerter. Sollte man ein Ziel jedoch nicht töten wollen, dann wären Lichtschwerter und selbst die Macht sowieso nicht immer die beste Wahl, da Stunner der verschiedensten Art dann die bessere Lösung wären.
Eine klassische Aufgabe für einen Monsterjäger in der Star Wars-Galaxis wäre wohl das Erlegen eines Drachen, der auf Outer Rim-Welten durchaus zum Problem für kleine Siedlungen werden könnte. Gerade das rückständige und zersiedelte Outer Rim ist und bleibt das ideale Geschäftsfeld für Kopfgeldjäger, weil es hier kaum Gesetze und effektive Regierungsbehörden, aber einen hohen Bedarf an Problemlösern (welche Aufgaben erledigen, die sonst staatlichen Autoritäten zufallen würden) gibt. So ein Krayt-Drache macht auch nicht vor Jawas oder Tusken halt und während die einen quasi fast ausschließlich mit gepanzerten Sand Crawlern unterwegs sind, kämpfen die anderen in sehr kampferprobten Horden. Aber Krayt-Drachen sind vorwiegend ein Problem auf Tatooine, außer es wurden welche exportiert. Natürlich gäbe es auch andere Drachen-Spezies, aber die wohl gefährlichsten wären Hssiss oder Maalraas, Kreaturen welche über Machtfähigkeiten verfügen und aufgrund ihres Raubtierinstinkts der dunklen Seite zugerechnet werden müssen. Maalraas sind außerdem dafür bekannt ihre Präsenz verbergen zu können, womit sie selbst für Jedi zum Problem würden. Kreaturen welche Zugang zur Macht besitzen sind wohl auch deshalb so gefährlich, weil sie über die klassischen "Jedi-Reflexe" zusätzlich zu ihren Sinnesorganen und ihrer bereits naturgegebenen Raubtier-Geschwindigkeit verfügen. Die Jedi-Reflexe eines Jedi-Ritters würden sich also sehr wahrscheinlich auf diese Weise ausgleichen lassen. Was bleibt ist eine Figur die vielleicht blind mit einem Lichtschwert in einer dunklen Höhle herumtappt, weil sie nur mangelhaft vorbereitet ist. Um Captain Rex zu zitieren, Erfahrung trumpft über alles. Ein Raubtier zu erlegen wäre also im besten Fall die Aufgabe eines besseren Raubtiers und die meisten Jedi-Ritter sind definitiv keine. Erfahrung mit der Jagd nach Gegnern die sich wehren können und einem in mancher oder sogar vielerlei Hinsicht überlegen sein können ist nichts womit der durchschnittliche Jedi aufwarten kann, aber solche Szenarien gehören zum Alltag eines Kopfgeldjägers, der mit Erfahrung, Gewieftheit und schierem Raubtierinstinkt gegen Spezies antritt, welche ihm an Geschwindigkeit, Stärke und Spezialfähigkeiten überlegen sein können.
Kopfgeldjäger haben mehr mit Batman gemein, als mit heldenhaften Kriegermönchen, welche sich im Regelfall auch gar nicht anheuern lassen. Qui-Gon Jinn hatte schon recht, als er über den Mythos des unbesiegbaren Jedi-Ritters vermerkte, dass es nur zu schön wäre, wenn dieser stimmen würde. Ich erwähne daher auch gerne Jedi-Meister Coleman Trebor, der in Episode II nur durch einige einhändige Blasterschüsse Jango Fetts ins Jenseits befördert wurde.
Ähnlich wie im Witcher-Universum sind auch die Vampire der Star Wars Legends gewissermaßen die Königsklasse der Gegner, mit denen man es aufnehmen kann. Anzati sind als Spezies latent machtsensitiv und anders als gewöhnliche Vampire saugen sie gleich die Gehirnmasse ihrer Opfer auf, womit sie auch einen Teil von deren Erfahrungen, Erinnerungen und "Machtfähigkeiten" absorbieren. Als wäre das noch nicht genug sind Anzati extrem langlebig (fast wie Hutten) und können in ihren Leben ausgiebig Erfahrungen sammeln. Dementsprechend gelten Anzati auch als Top-Attentäter, die außerdem in der Lage sind ihre Opfer zu hypnotisieren, was machtsensitive Anzati sogar in die Lage zu versetzen scheint, um Jedi-Ritter in ihren Bann zu ziehen. Abgesehen davon sind aber auch die mit regenerativen Fähigkeiten ausgestatteten Anzati nicht blasterfest.
Wer andere Untote bevorzugt, es gibt ja auch Sith-Zombies! Neben durch Sith-Alchemie oder die schiere Willenskraft von Sith-Geistern reanimierten Körpern (oder Techno-Bestien) würde ich vor allem Rakghule als solche anführen, da diese meiner Erinnerung nach auch eine geringe oder mittelmäßige Resistenz gegen Blasterschüssen hatten. Rakghule dürften auf jeden Fall eine für Zombies zu erwartende hohe Schmerzschwelle besitzen, was sie zu scheinbar unaufhaltsamen Killermaschinen macht. Wer durch einen Rakghul nur verletzt wird läuft außerdem Gefahr durch dessen Körperflüssigkeiten in einen Rakghul verwandelt zu werden. Ursprünglich waren Rakghule eine Kreation des Sith-Lords Karness Muur, der Rakghule mittels seines Muur-Talismans kontrollieren konnte. Seit Muurs Tagen hat sich der Rakghul-Virus zumindest auf Taris rapide ausgebreitet und sogar zur Entwicklung der intelligenten Nekghul-Unterspezies beigetragen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass einzelne Rakghule wie exotische Tiere gefangen und exportiert wurden. Vielleicht gibt es sogar einen Markt für genetisch "sterile" Rakghule, welche allerdings immer noch menschenfressende Monster wären. Notorisch schwer zu töten, unkontrollierbar und genau das Ding, was sich mancher Milliardär trotz allem vielleicht in seine Villa stellen würde. Kommt so ein Haus-Rakghul dann frei, braucht man schon einen Spezialisten oder eine ganze Reihe austauschbarer Kopfgeldjäger, um ihn aufzuhalten.
Vampire und Untote sind das eine, von Dämonen besessene einfache Menschen wären das andere. Gerade Sith-Artefakte (aber auch Sith-Geister, Schreine der dunklen Seite und vor allem dazugehörige Gräber) können einfache Sterbliche in von Dämonen besessene Kreaturen verwandeln, wobei sie sich im Regelfall physisch kaum verändern. Sith-Schreine sind so etwas wie die Indianerfriedhöfe der Star Wars-Galaxis, die mit dunklen Energien und bösen Geistern aufzuwarten wissen. Gestrandete Raumfahrer, nach einem Versteck suchende Schmuggler oder arglose Kolonisten stolpern allerdings nicht selten über solche Orte, von denen sie besser fern geblieben wären. Man könnte jetzt einen Machtnutzer suchen, der diesen "Fluch" löst, aber wenn man nicht gerade einen Jedi herumlaufen sieht wird man wohl kaum einen finden. Sith hätten sogar die problematische Tendenz, dass ihnen das Schicksal der Betroffenen sogar ziemlich egal wäre. Ein großartiges Beispiel dafür sind die Gräber auf Korriban oder der Dunkle Tempel auf Dromund Kaas. Nicht jeder Fluch lässt sich so auflösen, dass alle Verfluchten auch wieder gerettet werden und selbst wenn das gelingt, das psychologische Trauma kann sie den Rest ihres Lebens quälen oder gar zu hirntoten Koma-Patienten machen. Selbst Jedi-Ritter können das bestmögliche Happy End nicht garantieren. Ein Artefakt zu zerstören, eine Höhle zu versiegeln oder einen Alpha-Besessenen zu töten würde auch ein Nicht-Jedi fertigbringen.
Es gibt auch Gefahren, die es sehr wahrscheinlich nicht auf normale Bürger abgesehen haben, etwa jene die "Monster" betreffen, welche sich auf die Jagd nach Machtnutzern spezialisiert haben. Vielleicht wäre das ein Grund den Abyssin Seh--run aus seinem Versteck in den Katakomben Korribans zu locken, immerhin ist dieser junge Mann nicht bloß das Star Wars-Gegenstück eines Zyklopen, sondern eines menschenfressenden Zyklopen! Es gibt aber auch Dashade wie Khem Val welche es lieben Machtnutzer zu verspeisen, auch wenn sie an sich imposante Figuren sind, die aufgrund ihrer physischen Fähigkeiten gerne als Söldner angeheuert werden. Dashade werden in SWTOR mehrmals als Charaktere vorgestellt, doch ihre genauen Fähigkeiten erscheinen etwas unklarer. Zunächst scheinen sie ähnlich wie Yinchorri, Hutten oder Toydorianer immun gegen Jedi-Gedankentricks und sogar einige andere physischere Machttechniken zu sein. Zugleich dürften manche Dashade womöglich aufgrund des Verzehrs von Machtnutzern (und Aufnahme von deren Midichlorianern) selbst latente Machtfähigkeiten erlangt haben. Monsterhaft sehen sie ja aus, was sie durchaus als Monster qualifizieren könnte.
Eine größere Bedrohung (zumindest physisch) wären Terentatek, welche aus KotOR I bekannt sind und das Blut von Machtnutzern als Delikatesse betrachten. Zum Überleben beißen sie wohl auch gerne in weniger schmackhafte Nicht-Machtanwender (wie auf Kashyyyk), aber genau genommen zählen sie als Sith-Bestien, sind also explizit dafür gedacht gegen Machtanwender eingesetzt zu werden. Die Panzerung eines Terentatek scheint sogar gegen den Gebrauch einiger physischer Macht-Angriffe zu schützen, sodass unvorbereiteten Machtanwendern schnell bewusst werden könnte, warum diese Spezies auch als Jedi-Killer bekannt ist. Die Stacheln eines Terentatek dürften außerdem hochgiftig sein, sodass es sich empfehlen würde nicht ohne entsprechende Selbstschutzmaßnahmen auf ein solches Monster los zu gehen. Wenn die Macht und Jedi-Roben nichts bringen, dann helfen vielleicht Granaten, Raketen und eine gute mandalorianische Rüstung? Terentateks sind der Grund warum ich es sogar für möglich halte, dass selbst der Jedi-Orden einige Beskar-Rüstungen in seiner Waffenkammer behält und (die Kontakte mit professionellen Jägern wie Qyzen Fes (in SWTOR) bis zu einem gewissen Grad toleriert.
Schwierig für Nicht-Lichtschwertnutzer wird es, wenn sie angeheuert würden Akk Hunde zu töten. Diese wurden hin und wieder auch von Jedi gehalten und sie gelten aufgrund ihrer Machtsensitivität als geeignete Wachhunde. Doch ihr durch die Macht verstärkter Spürsinn ist nicht der Grund, warum ich sie hier anführe. Es ist ihre schuppenartige Panzerung, die Blasterschüssen und auch so einigen physischen Attacken stand halten, welche sie zu so effektiven Wachhunden macht. Im Vergleich mit anderen hier angeführten Tieren sind Akk Hunde keine Kreaturen der dunklen Seite, sie könnten aber auch zu solchen werden. Tollwut, Sith-Alchemie, ein zu hoher Konsum von Midichlorianern - all das könnte sie zu unkontrollierbaren Killermaschinen machen.
Es gibt aber auch noch eine Kategorie von "Monstern", welche ich bisher nur andeutungsweise erwähnt habe, nämlich unkontrollierte Machtnutzer. Ex-Jedi und Ex-Sith wären natürlich auch solche, aber diese sehe ich eher als das geringere Problem. Aber Machtnutzer wie Nalen Raloch (aus SWTOR), welche die Macht und vor allem die dunkle Seite für sich selbst entdeckt haben, weil sie nie für eine Jedi- oder Sith-Ausbildung zwangsrekrutiert wurden können ein erhebliches Problem darstellen, das im Normalfall natürlich einen Jedi oder Sith auf den Plan rufen würde. Doch arme Seelen, die schon einmal durch die Finger der großen Orden gerutscht sind können das weiterhin tun und wer stellt schon die richtige Diagnose. Gefährliche aggressive Killer, die scheinbar übernatürliche Reflexe besitzen - da denkt nicht jeder automatisch daran, dass das ein Job für einen Jedi-Ritter sein muss. Meiner Einschätzung nach dürfte es aber mehr unausgebildete Machtnutzer geben als ausgebildete, zumal vor allem der Jedi-Orden davon absieht wenig talentierten Machtanwendern zu einer Jedi-Ausbildung zu verhelfen, die sie nicht bewältigen können. Die Sith sind da naturgemäß anders und schicken jeden mit erkennbarer Machtempfänglichkeit in die Sith-Akademie, auch wenn die Mehrheit der Rekruten dort umkommen wird. Jemand wie Raina Temple kommt einem Witcher wohl am nächsten, da sie erkennbare Machtfähigkeiten besitzt und diese auch in Kampfsituationen nutzen kann. Diese Fähigkeiten würden nur nicht reichen, es mit einem Sith-Hexer aufzunehmen, weshalb eine reguläre Sith-Ausbildung für sie Selbstmord gewesen wäre.